Pfarrer Helmut Steidel (links) und Pfarrgemeinderat Eckhard Schmieder weihten die Statue ein. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: St. Michael in Fischerbach erhält Bildnis des Patrons / Zusammenschmieden ist Herausforderung

Die Fischerbacher St.-Michael-Kirche ziert jetzt eine Michaelsstatue, die von Künstler Pino Serio geschmiedet worden ist. Im Rahmen des Patroziniums wurde die Statue enthüllt und gesegnet.

Fischerbach. Pfarrgemeinderat Eckhard Schmieder begrüßte zunächst Pino Serio mit Ehefrau Margarethe und der Familie, bevor er die Geschichte rund um die Entstehung der Statue erzählte. "Während der Bauzeit des Kirchenumfelds und des Friedhofs bekam ich einen Anruf von Pino, der etwas Geschmiedetes für die Kirche anfertigen wollte."

Im Gremium sei überlegt worden, was gut passen würde und man habe sich schließlich auf die Michaelsstatue verständigt. Anfangs sei von einer kleinen Plastik die Rede gewesen, die sich zu einer geschmiedeten Statue entwickelt habe.

"Hunderte von Malen hast du den Ofen angeheizt und drei große Stahltafeln in kleingeflexte Teile geschmiedet. Jede Kralle, jedes Ohr, jede Feder – jedes Teil ein Unikat", betonte Schmieder. Das Schwierigste sei am Schluss das Zusammenschmieden aller Teile gewesen.

Seitens der Fachfirma, die den Heiligen Michael samt Drachen verzinkt und beschichtet hätte, wäre zu hören gewesen: "So etwas kann man eigentlich nur gießen." Der beinahe 83-jährige Künstler sei sicher gewesen, dass er das Werk nur mit Gottes Hilfe in der vollendeten Form geschafft habe.

"Ich wünsche uns und Ihnen allen, dass die Statue im christlichen und geistigen Sinne die Kirche lebendig hält. Das ist heute wichtiger denn je, aber auch schwieriger denn je", endete Eckhard Schmieder. Die Enthüllung oblag Pino Serios Enkeln Simon, David und Melanie. Der große Applaus der Kirchenbesucher sprach für sich. Pfarrer Helmut Steidel verwies auf die Darstellung aus der Johannes-Offenbarung und den Sieg des Michael über den Teufel. Mit dem Text des Michael-Lieds rief er den Erzengel als Kämpfer Gottes und der Kirche gegen das Böse an.

Im anschließenden Festgottesdienst stand der Kirchenpatron im Mittelpunkt. Hebräisch bedeute Michael "Wer ist wie Gott" und das müsse letztendlich die entscheidende Frage sein, wenn es um die Kirche gehe. Bei aller Bedeutung der diskutierten Themen wie beispielsweise dem Pflicht-Zölibat, der Stellung der Frau in der Kirche, der jüngsten synodalen Bewegung oder dem "Dauerbrenner" Missbrauch müssten sich die Kirche und die Christen in erster Linie damit auseinander setzen, dass offensichtlich der Glaube an Gott immer mehr schwinde.

Die Kirche an sich könne Hilfestellung geben, aber entscheidend wichtig sei es, an Gott zu glauben. Die Kirche in Europa habe nicht das Problem der Kirchenaustritte, sondern die Gesellschaft habe das Problem der zunehmenden Verrohung der Sprache, schwindender moralischer Maßstäbe, der Frage nach dem Umgang mit den Mitmenschen und zunehmender physischer Gewalt. Einen Grund dafür sah Steidel im schwindenden oder nicht mehr vorhandenen christlichen Glauben als Fundament für das menschliche Miteinander. "Deshalb ist der Name Michael – wer wie Gott ist – hochaktuell. Wir müssen uns immer wieder die Frage stellen, welche Bedeutung und welcher Stellenwert Gott und der Glaube im eigenen Leben haben", endete der Pfarrer.

Die Musikkapelle und der Kirchenchor begleiteten die Zeremonie. Pfarrgemeinderat Eckhard Schmieder sagte in seiner Rede, der Künstler selbst sei während der Bauphase des Kirchenumfelds an ihn herangetreten, weil er etwas für die Kirche anfertigen wollte.

Die Musikkapelle und der Kirchenchor begleiteten die Zeremonie. Pfarrgemeinderat Eckhard Schmieder sagte in seiner Rede, der Künstler selbst sei während der Bauphase des Kirchenumfelds an ihn herangetreten, weil er etwas für die Kirche anfertigen wollte.