Rund 80 Mitglieder zählen die "Giftzwerge" heute, 50 davon sind Maskenträger. Foto: Zunft Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Fischerbacher "Giftzwerge" feiern am Samstag ihren elften Geburtstag / 2007 erstmals aufgetreten

"Giftgrün" soll Fischerbach am Samstag, 20. Januar, leuchten. Denn dann feiern die Giftzwerge ihren elften Geburtstag. Auch wenn sie eine junge Zunft sind, steht bei ihnen nicht "Partymachen", sondern die Brauchtumspflege und das Mitgestalten des Dorflebens im Mittelpunkt.

Fischerbach. Wie viele andere Gruppen haben sich die Giftzwerge aus einem Freundeskreis "Fasenstsverruckter" heraus gebildet, die etwas Eigenes auf die Beine stellen wollten, wie "Giftzwerge"-Vorsitzender Markus Matt und Beisitzerin Anke Benz berichten.

Mal schnell aus dem Boden stampften sie die Narrengruppe allerdings nicht. Die Freunde machten sich im Vorfeld ausführlich Gedanken. "Uns war gleich klar, dass wir keine Hexenzunft gründen wollten, Hexen gab und gibt es ja schon genug. Deswegen kamen wir darauf, Zwerge zu werden", erzählt Matt, der genau wie Benz zu den Gründungsmitgliedern gehört. Dann war da noch die Frage nach der Farbe: "Grün gibt es in der Region selten, also entschieden wir uns dafür", so Matt. "Und so ein bisschen als Alleinstellungsmerkmal wurde es dann ein Giftgrün. Das ist einfach ein Hingucker, es hebt sich toll vom restlichen Schwarz ab. Und natürlich wollten wir auffallen", ergänzt Benz.

2007 traten die "Giftzwerge" dann erstmals bei der Fastnacht auf – damals noch etwas anderes gekleidet als heute. Stulpe, Rock und Pumphose entsprachen schon dem, was die Fischerbacher heute tragen, allerdings zogen sie statt der heutigen Jacke aus schwarzem Kordstoff einfach ein schwarzes Sweatshirt über den Oberkörper. Die Maske fehlte natürlich auch noch. "Die haben wir im Verlauf des restlichen Jahrs 2007 entworfen", erklärt Matt. Geschnitzt und bemalt wird sie bis heute von Konrad Wernet aus Elzach von Hand. Sie ist aus Lindenholz. Besonders markant an der Maske ist das schelmenhafte Grinsen, das sich über das ganze Gesicht zieht, sowie die knollenförmige Nase. Zur Maskle gehört ein Schweif dunkles, gegerbtes Rosshaar., Optional kann an der Maske ein Kopftuch angebracht werden. Außerdem überlegten sich die Gründungsmitglieder die teils wahre, teils frei erfundene Sage der Giftzwerge, die ihre "historische" Herkunft erklärt.

Noch im gleichen Jahr ihres ersten Auftritts ließen sich die Giftzwerge außerdem als Verein eintragen. In Fischerbach gab es daraufhin erst einmal "einen kleinen Aufschrei", wie Matt sagt. "Es kam die Befürchtung auf, dass zwei Zünfte im Dorf zu viel wären und in Konkurrenz treten würden", erzählt Matt. Nachdem klar wurde, dass dieser Fall nicht eintreten würde – die Waldsteinhexen und Giftzwerge pflegen bis heute ein freundschaftliches Verhältnis – ging es bei den "Giftzwergen" schnell bergauf, erzählt Matt. Die Mitgliederzahl stieg stetig an. Heute zählt der Verein 80 Mitglieder, 50 davon sind Hästräger. Werbung wie in der Anfangszeit braucht die Zunft für sich mittlerweile nicht mehr zu machen. Das Durchschnittsalter beträgt etwa 30 Jahre.

Und auch wenn die Giftzwerge eine eher junge Zunft sind, betonen sie, dass es ihnen nicht darum geht "nur Party zu machen", wie Benz sagt. "Wie jede andere Zunft geht es uns auch um das Brauchtum. Außerdem möchten wir das Dorfleben mitgestalten und soziale Projekte unterstützen." So spenden sie den wirtschaftlichen Gewinn ihrer Veranstaltungen immer wieder an Einrichtungen wie die Lebenshilfe Haslach. Stolz sind die "Giftzwerge" auch darauf, dass sie das "Gitzig-Rufe" in Fischerbach wieder eingeführt und populär gemacht haben.

Daneben veranstaltet die Zunft einmal im Jahr ein Herbstfest, ein internes Sommerfest, macht Vereinsausflüge, besucht Weinfeste und auch mal den Wasn in Stuttgart.

Als besondere Höhepunkte der Vereinsgeschichte erwähnen Matt und Benz die "Nacht der Zwerge", eine Hallenveranstaltung mit Programm, die die Zunft 2012 und 2014 organisiert hatte. "Wir wussten nicht, wie es ankommen würde, aber am Ende war die Halle ausverkauft", erzählen die Beiden.

Ähnliches erhoffen sie sich für ihre Jubiläumsveranstaltung am Samstag. "Es gibt sechs Locations, an denen gefeiert wird, ein Narrendorf, externe Foodtrucks aus der näheren und weiteren Umgebung sorgen für die Bewirtung, auf einer Outdoor-Bühne sorgen sechs verschiedene Guggemusiken für Stimmung", werben sie. Im Programm sind Showtänze und viele Überraschungen vorgesehen. 800 Hästräger sollen bei dem Fest dabei sein.

Im Vorfeld der Veranstaltung haben die "Giftzwerge" vier Videos gedreht, in denen sie auf das Jubiläum hinweisen oder auch erklären, wie der "Leuchtzwerg", das Spezialgetränk anlässlich der Jubiläumsdeier, angeblich hergestellt wird.

Alle Videos sowie das komplette Jubiläumsprogramm sind auf der Internetseite der Giftzwerge unter www.giftzwerge-fischerbach.de zu finden.

Brandekopfhalle:

 20 Uhr: Begrüßung

 20.15 Uhr: NZ Schiltach, Showtanz

 20.30 Uhr: Galgenhexen Hornberg, Showtanz

 20.40 Uhr: Felix & Steffi

 21 Uhr: Gletscherfleh Hofier, Guggemusik

 21.30 Uhr: Alt-Steig Hexen, Showtanz

 21.45 Uhr: Männerballet Rumattenschimmel, Showtanz

 22.15 Uhr: Erzknappen Tennenbronn, Showtanz

  22.25 Uhr: Schorli Waggis Hohberg, Guggemusik

 23.30 Uhr: Alcaputti, Guggemusik

Outdoor-Bühne:

 22 Uhr: Offenburger Schwellkopf, Guggemusik

  22.45 Uhr: Schillerstein Hexen Triberg, Feuershow

 23 Uhr: Teninger Schapfe Clique, Guggenmusik