Haslachs Bürgermeister Philipp Saar (von links), Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth, Mühlenbachs Bürgermeisterin Helga Wössner, Verbandspräsident Klaus Schmieder, Fischerbachs Bürgermeister Thomas Schneider und Bezirksimkervereinsvorsitzender Hermann Matt griffen für den symbolischen ersten Stich zum Spaten. Foto: Reinhard Foto: Schwarzwälder Bote

Imkerei: Spatenstich für Lehrbienenstand in Fischerbach / Gebäude wird größtenteils in Eigenleistung erbaut

Fischerbach (cr). Ein weiterer, entscheidender Schritt in Richtung Lehrbienenstand ist getan: Gestern Nachmittag erfolgte der Spatenstich für das Schulungsgelände des Bezirksimkerverein Haslach und die dazugehörigen Räume.

Nach langem Suchen hatte der Verein in Fischerbach ein geeignetes Gelände gefunden. Auch die Gemeinde Fischerbach stand dem Ansinnen des Vereins, in dem die Imkervereine Haslachs, Hofstettens, Mühlenbachs und Fischerbachs zusammengefasst sind, offen gegenüber.

Nachdem der Gemeinderat seine Zustimmung erteilt hatte, Fördermöglichkeiten eruiert worden waren und die erforderlichen Baugenehmigungen eingeholt worden waren, war es gestern soweit: Die Bürgermeister der beteiligten Imkerverein-Gemeinden griffen zusammen Verbandspräsident Klaus Schmieder und Hermann Matt, dem Vorsitzenden des Bezirksimkervereins zum Spaten, um den symbolischen Grundstein für das Bauprojekt zu legen.

"Jetzt sind unsere Mitglieder gefordert, denn der Lehrbienenstand wird von uns zum größten Teil in Eigenleistung erbaut werden", erklärte Matt im Anschluss. Er betonte: "Die Firmen, von denen wir das Material beziehen, stammen zum größten Teil aus der Raumschaft Haslach. Das Geld bleibt also in der Region." Drei, vier Jahre sei der Verein auf Standortsuche gewesen, jetzt hoffe er, das Gelände an der Kinzigstraße mit Leben füllen zu können.

Fischerbachs Bürgermeister Thomas Schneider zerstreute Bedenken der Bevölkerung, dass Bienen gefährlich sind und stechen könnten. "Die Bienen der heutigen Züchtung sind sehr friedlich." Das Hobby Imkern gewänne immer mehr Freunde, auch bei jungen Leuten und Frauen. Aus diesem Grund sei es wichtig, Wissen zu vermitteln.

Verbandspräsident Klaus Schmieder hatte ein paar Zahlen dabei, die den Anwesenden verdeutlichten, wie sehr die Bienenzucht an Zulauf gewinnt. Demnach sei die Zahl der Mitglieder im Imkerverband in den vergangenen vier Jahren von 7042 auf 10 046 gestiegen. Die Frauenquote habe von neun auf 18 Prozent zugenommen. Der Altersdurchschnitt sank von 66 auf 54 Jahre. In Südbaden hielten Imker rund 76 000 Bienenvölker, die nicht nur für die Honiggewinnung von Bedeutung seien, sondern als Pflanzenbestäuber auch für die Artenvielfalt. Junge Imker würden aus diesem Grund vermehrt Bienen halten, um einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Ihnen ginge es oft nicht mehr um die Produktion von Honig. "Aber auch das bedarf einer fundierten Ausbildung. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein solches Leuchtturmprojekt zu schaffen", meinte Schmieder.

Das Projekt schlägt mit rund 80 000 Euro Materialkosten zu Buche, 40 000 Euro werden Leader gefördert. Die beteiligten Gemeinden steuern 16 000 Euro bei.