Foto: Störr

Während Raumschaftsübung wird die Feuerwehr zu einem Brand gerufen.

Fischerbach - Die Feuerwehren der Raumschaft haben sich am Samstag zur jährlichen Übung getroffen. Während es auf dem Fischerbacher Epplinsberg ein Übungsszenario abzuarbeiten galt, kam die Alarmierung über die Leitstelle: Flächenbrand in Mühlenbach.

Die Mühlenbacher Feuerwehrleute waren eigentlich gerade auf dem Weg nach Fischerbach, als sie die Alarmierung erreichte. So machten sie sich gleich auf den Rückweg, um den Brand im eigenen Ort zu bekämpfen. Kreisbrandmeister Bernhard Frei hatte außerdem die Elzacher Feuerwehr alarmieren lassen.

Nachdem klar war, dass sich das Feuer rasch in Richtung Waldrand ausbreitete, rückte die Hausacher Feuerwehr mit dem TLF 24/15 an und von Haslach wurde das TLF 16 samt Schlauchwagen nach Mühlenbach entsandt.

Dass ein Ernstfall zeitgleich zur Probe eintrifft, hat es in mehr als 25 Jahren der gemeinsamen Raumschaftsübungen noch nicht gegeben. Dabei zeigte sich die große Bedeutung des guten Miteinanders.

Für die Probe auf dem hoch über Fischerbach gelegenen Epplinsberg wurde ein Funkenflug als Ursache für den Scheunenbrand angenommen. Aufgrund des eingelagerten Strohs und der vorhandenen Spinnweben kam es zu einer Durchzündung mit Vollbrand und einzig die Brandschutzwand zwischen den Gebäuden hielt das Feuer zunächst zurück.

Die besondere Herausforderung lag in der Wasserversorgung des abgelegenen Hofs der Familie Kornmaier, der beinahe zweieinhalb Kilometer vom Talbach entfernt ist. So erfolgte der Erstangriff mit den beiden Fischerbacher Tanklastfahrzeugen, die als erste am Übungsort eintrafen. Während der Ersterkundung durch Fischerbachs Kommandant und Einsatzleiter Markus Schwarze trafen die TLF aus Hausach und Haslach ein, womit eine Wassermenge von insgesamt 13 000 Liter für den Erstangriff zur Verfügung standen.

Erster Verletzter ist nach zwölf Minuten gerettet

Schließlich musste ein Übergreifen der fiktiven Flammen von der Scheune auf das Wohngebäude verhindert werden. Ein weiteres Augenmerk lag auf der Menschenrettung, insgesamt elf Personen mussten aus der Scheune und vom Balkon gerettet werden. Von der Alarmierung bis zur Rettung des ersten Verletzten vergingen gerade einmal zwölf Minuten, das Haslacher Rote Kreuz baute derweil seinen Verbandplatz unterhalb des Anwesens auf.

Elf Helfer versorgten die fiktiven Wunden der Verletzten und hatten dabei alle Hände voll zu tun. Für die 99 beteiligten Feuerwehrleute galt es indes, die Wasserversorgung sicherzustellen. Denn während der 1600 Meter entfernte Brandweiher beim Rechgrabenhof zur Versorgung herangezogen wurde, musste auch das Nachfüllen des Weihers vom 800 Meter entfernten Talbach sicher gestellt werden.

Und nachdem dann auch noch das Haslacher TLF nach Mühlenbach abgezogen wurde, galt es weitere Hürden zu nehmen.

Trotz aller Widrigkeiten wurde die Raumschaftsübung gut gemeistert und Fischerbachs Bürgermeister Thomas Schneider befand: "Es zeigt, dass es auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert."