Innerhalb einer dreiviertel Stunde war das Haus gelöscht. Foto: Born

Bei der jährlichen Hauptübung der Straßberger Feuerwehr gab es eine Premiere: Erstmals wurden die Einsatzkräfte über ihr neues Feuerwehrmagazin alarmiert. Rund 150 Besucher verfolgten die Großübung.

Straßberg - Um 15.30 Uhr ist der Alarm bei der Leitstelle Zollernalb eingegangen, nur wenige Minuten später sind die Feuerwehrabteilungen aus Straßberg und Kaiseringen, die DRK Bereitschaft Straßberg und das Spezialrettungs- und Löschfahrzeug "Multistar" der freiwilligen Feuerwehr Winterlingen am Übungsobjekt eingetroffen.

Den Einsatzkräften stellte sich am Gebäude an der Straßberger Ringstraße folgendes Szenario: Ein Gebäudebrand, ausgelöst durch einen technischen Defekt. In dem stark verrauchten Gebäude, einem zweigeteilten Wohnhaus, wurden insgesamt neun Personen vermisst. Zudem drohte der Gebäudebrand auf die angrenzende Scheune überzugreifen.

Löschwasser aus der Schmeie

Einsatzleiter Tobias Kanz veranlasste umgehend die Menschenrettung und zeitgleich die Brandbekämpfung durch die Abteilung Straßberg. Ausgestattet mit Atemschutzgeräten rückten mehrere Rettungstrupps in das Gebäude vor, während die Abteilung Kaiseringen die Wasserversorgung aufbaute. Die nahe vorbeifließende Schmeie war dazu wie geschaffen. Die Einsatzkräfte mussten nur knapp 200 Meter beim Aufbau der Schlauchleitungen überbrücken. Zusätzlich wurde Löschwasser aus den Hydranten bezogen. So konnte das Feuer rasch von mehreren Positionen aus bekämpft werden.

In der Zwischenzeit wurden die ersten Personen ins Freie gebracht und DRK Bereitschaft Straßberg mit Einsatzleiterin Regina Scherer zur Erstversorgung übergeben. Nach und nach wurden dann auch alle weiteren vermissten Personen von den Rettungstrupps aus dem Gebäude gerettet. Die Verletzten wurden von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gespielt. Sie simulierten Rauchvergiftungen und Verbrennungen. Einige schienen bewusstlos zu sein.

Kollegen aus Winterlingen vor Ort

Eine wertvolle Hilfe bei der Rettung war der "Multistar" der Feuerwehr Winterlingen mit ihrer erfahrenen Crew unter Führung von Michael Rieber, die drei Verletzte aus luftiger Höhe retteten. Der simulierte Brand war bald gelöscht und alle Vermissten gerettet. Um 16.13 Uhr, eine knappe dreiviertel Stunde nach der Alarmierung, konnte über die Funkgeräte das Übungsende vermeldet werden. Gut 80 Rettungskräfte und sieben Einsatzfahrzeuge waren an der Übung beteiligt.

Gesamtkommandant Daniel Nagraszus informierte über Lautsprecher die rund 150 Zuschauer, unter ihnen Bürgermeister Markus Zeiser und einige Gemeinderäte, über den Übungsverlauf.

Gesamtkommandant Daniel Nagraszus, die Abteilungskommandanten Jochen Knobel (Straßberg), Ludwig Sülzle (Kaiseringen) Michael Rieber (Winterlingen) sowie DRK-Einsatzleiterin Regina Scherer zogen ein positives Fazit.