Den Mitgliedern des in weiß gekleideten Flamenco-Quartetts gefällt während ihrem Auftritt die Nähe zum Publikum. Foto: Bombardi

Zum perfekten Festival-Abend wurde das Konzert von Las Migas am Freitagabend in Villingen.

Der Flamencoabend beim 33. Innenhof-Festival ging seinem Ende entgegen, als das Publikum zum wiederholten Male lautstark eine weitere Zugabe forderte.

„Las Migas“ waren bereits in Richtung Künstlerkabine unterwegs, als sie umkehrten, um sich bei ihrem Publikum mit einem traditionellen Flamencotanz zu verabschieden.

Die ganze Vielfalt

In den 90 vorangegangenen Minuten erlebten 380 Gäste den Flamenco in seiner gesamten Vielfalt. Auf Anhieb genoss das Publikum die einzigartig interpretierten Lieder in vollen Zügen. Der laue Sommerabend weckte den Traum von einem Tag an einem Meeresstrand.

„Las Migas“ übertrugen ihr spanisches Lebensgefühl und die Folklore auf ein Publikum, mit dem sie den lauen Sommerabend in vollen Zügen genossen. Die ganz in Weiß gekleideten Las Migas drückten viel Herzblut und die Leidenschaft, die im Flamenco steckt, aus. Die vier Musikerinnen fanden Gefallen an einem Ambiente, in welchem sie nach ihren eigenen Worten der seit Wochen andauernden Hitze in ihrem Heimatland entfliehen konnten.

In der Besetzung mit zwei Gitarren, Geige und Cajon interpretierten sie den Flamenco in einer erfrischenden Weise, die zum Tanzen und Mitmachen animierte.

Dem Publikum ganz nahe

Mit ihrem Publikum waren die Künstlerinnen stets in Kontakt und übermittelten die Botschaften ihrer Lieder in ihrer Muttersprache und mitunter auf Englisch. Viel Beifall erhielten sie für ihren Auftritt, den sie als ein Konzert für die Freiheit aller Frauen verstanden. Einer Freiheit die dadurch real wird, sich künstlerisch mit Musikinstrumenten, Gesang und Tanz ausdrücken zu dürfen.

Las Migas zelebrierten die Musik als ein Fest, das sie gemeinsam mit ihren Gästen feierten. Die einen taten dies auf der Tanzfläche vor der Bühne. Andere träumten mit einem Cocktail in der Hand vom Urlaub am Meer.

Dass die vier Spanierinnen im vergangenen Jahr den Latin Grammy für das beste Album erhielten, erstaunte mit zunehmender Konzertdauer niemanden mehr unter den Gästen. Gut gelaunt waren auch die Festivalveranstalter, welche sich keinen besseren Tag für diesen Auftritt vorstellten konnten. „Ein volles Haus, hochsommerliche Temperaturen, dazu die passende Musik, was will man mehr“, bilanzierte Jürgen Kern.