Die Organisatoren von Festen in Baden Württemberg investieren in mehr Sicherheit – zum Beispiel auf dem Wasen. Foto: dpa/Archiv

Unwetter, Kriminalität und Terrorgefahr haben in den vergangenen Monaten mehrere Großveranstaltungen überschattet.

Karlsruhe/Stuttgart - Für die verstärkte Sicherheitsmaßnahmen nehmen die Veranstalter auch höhere Kosten in Kauf. Beim Karlsruher Open-Air-Festival „Das Fest“ sollen sie nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr um einen fünfstelligen Betrag steigen.

Keine konkreten Zahlen

Konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Auch in Stuttgart haben die Verantwortlichen des Volksfests Cannstatter Wasen ihr Sicherheitskonzept verschärft. „Mehrkosten im moderaten Umfang werden sicher anfallen“, sagte der Geschäftsführer der städtischen Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart, Andreas Kroll. Mit einem Schlag ins Kontor in Millionenhöhe - wie wahrscheinlich beim Oktoberfest in München - rechne er aber nicht.

Die nötigen Änderungen seien auch dem Erfolg geschuldet. Nachdem das Gelände bereits einmal wegen Überfüllung gesperrt werden musste, kooperiert in.Stuttgart nun mit Wirten, um den Besucheransturm zu entzerren. Gastronomen staffeln demnach etwa ihre Reservierungszeiten. So sollen gefährliche Situationen beim „Schichtwechsel“ im Zelt vermieden werden. Mit den Jahren seien die Taschenkontrollen immer intensiver geworden. „Auch das merkt der Besucher“, sagte Kroll.

Der Cannstatter Wasen wird vom 23. September bis 9. Oktober auf einem Freigelände am Ufer des Neckars gefeiert. Im vergangenen Jahr kamen knapp vier Millionen Besucher zu Deutschlands zweitgrößtem Volksfest.

Aktuelle Ereignisse

Beim Karlsruher Open-Air-Festival „Das Fest“ sollen sie nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr um einen höheren fünfstelligen Betrag steigen. Insgesamt liegen die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen weit im sechststelligen Bereich, hieß es. Die Veranstaltung in einem Park gehört zu den größten deutschen Open-Air-Events. Während der drei Veranstaltungstage vom 22. bis 24. Juli werden wieder rund 250.000 Besucher erwartet.

Eine der Grundlagen, auf der Sicherheitskonzepte erarbeitet würden, seien aktuelle Ereignisse - diesmal die Vorfälle in der Silvesternacht von Köln, die schweren Unwetter sowie Terrorgefahren. Nach den Übergriffen auf Frauen in Köln konzentriere man sich in diesem Jahr bei „Das Fest“ auf neuralgische Punkte wie etwa den Heimweg der Festivalbesucher. Die Veranstalter wollen den Angaben zufolge die Wege bis zur nächsten Stadtbeleuchtung mit Laternen und Scheinwerfern zusätzlich ausleuchten. „Dunkle Wege soll es nicht geben“, sagte ein Sprecher.

Unsichtbare Maßnahmen

Maßnahmen zur Terrorabwehr würden wie in den Jahren zuvor in Absprache mit der Polizei geplant. „Diese Maßnahmen sind unsichtbar und bleiben unsichtbar.“ Details dazu gebe es aus taktischen Gründen nicht. Täglich würden bis zu 600 Polizisten, eigene Sicherheitsleute oder Rettungskräfte „Das Fest“ begleiten.

Im vergangenen Jahr musste das Gelände wegen eines Gewitters geräumt werden. Die Erfahrungen daraus seien in die aktuellen Planungen eingeflossen. „Unser Räumungskonzept haben wir komplett überarbeitet“, sagte der Sprecher.