Das Fass wollte nicht so wie der Schultes: Stefan Feigl wurde etwas nass beim Fassanstich Foto: Tröger

Die Simmozheimer waren überglücklich, endlich wieder ihre Dorfhocketse feiern zu können.

Der corona-bedingte Ausfall der alle zwei Jahre stattfindenden Dorfhocketse hatte wohl für Entzugserscheinungen bei den Simmozheimern gesorgt. „Endlich können wir wieder feiern!“, so oder ähnlich war es zu hören beim Fassanstich und dem anschließenden Festbetrieb zwischen Schillerareal-Baustelle und Backhaus-Kreuzung.

Der ganze Ort setzt sich für den ganzen Ort ein

„Es ist ein besonderes Fest“, machte auch Bürgermeister Stefan Feigl in seiner kurzen Ansprache deutlich. Einmal, weil es eben vier Jahre gedauert habe. Aber ganz wesentlich auch deshalb, weil der ganze Ort für den ganzen Ort und seine Gäste, sprich alle Vereine, Gruppen, Organisationen sowie die Kirchengemeinde und die politische Gemeinde zusammen in die Hände gespuckt und das Gelände in eine fröhliche Genuss- und Begegnungsmeile verwandelt hatte.

Die „Smarties“, das Schülerorchester des Musikvereins Simmozheim unter Leitung von Markus Ott, stimmte die Besucher ein, bevor der Schultes zum Schlegel griff und mit kräftigen Schlägen das erste Fass anstach und die zweitägige Hocketse eröffnete. Ein bunter Flohmarkt, den hauptsächlich Familien und Kinder bestückten, lockte diese auch als hauptsächliche Kunden an.

Das kulinarische sowie das Angebot an Getränken ließ keinen Wunsch offen. Jeder Verein und jede Gruppierung bot andere Spezialitäten, von der Roten oder Thüringer Wurst und Pommes über Pizza und Gyros bis zu Forellen oder halben Hähnchen. Das Bier-, Wein- und Sekt-Angebot war vielfältig – zum Beispiel boten die Obst- und Gartenbaufreunde eine Most-Rosé-Schorle an. Lange Schlangen bildeten sich am Backhaus, wo der Liederkranz quasi nonstop für ofenfrischen Kartoffel- und Zwiebelkuchen sorgte. Welchen Einsatz die Veranstalter stemmen, zeigen ein paar Zahlen: 250 Kilogramm Zwiebeln, 180 Kilogramm Kartoffeln und 100 Kilogramm Mehl werden für die rund 400 Kuchen, die im Backhaus an den zwei Tagen aus den Öfen kommen, verarbeitet.

Der Sonntag startete mit einem Gottesdienst im Freien vor der Baustellen-Kulisse und mit Begleitung durch eine vierköpfige Rock-Combo, bevor sich die Simmozheimer bei etwas besserem Wetter als am Samstag wieder in ihr traditionelles Dorfhocketse-Vergnügen stürzten.