Auch der „Lernort-Natur“-Anhänger weckte großes Interesse beim Nachwuchs. Foto:  

In aller Herrgottsfrühe mitten in der Natur, wo so einiges unterwegs ist: Ein solches Erlebnis vermittelte der Hegering Schramberg 14 Kindern beim Ferienprogramm in Hardt, Tennenbronn und Lauterbach.

„Wir haben jedem Kind einen Jäger zugeteilt. Die Eins-zu-Eins-Betreuung war uns sehr wichtig“, erzählt Marco Constantino vom Hegering, bei dem die Fäden für den spannenden Tag zusammenliefen.

Die Kinder waren schon um 5.30 Uhr morgens begeistert, die Eltern hingegen gähnten noch etwas müde: „Das Tagerwachen erleben die Kinder höchst selten und mitten in der Natur schon gar nicht“, erzählte Hans Flaig, der ebenfalls mit im Boot war. Mit jeweils einem Jäger gingen die Kinder auf den Hochsitz – verteilt auf verschiedene Reviere in Hardt, Lauterbach und Tennenbronn. „Wir wollten den Kinder vermitteln, was in der Natur abgeht“, sagt Marco Constantino.

So manch Spannendes wurde vom Hochsitz erspäht. Foto: Privat

Und das ist allerhand: So wurde beispielsweise den Klängen einer Waldohreule gelauscht. Gesehen wurden auch Tiere wie Feldhase, Reh, Fuchs und sogar ein Dachs. „Die Kinder waren leise und geduldig, es funktionierte alles tadellos“, lobte Hans Flaig. Es sei erstaunlich gewesen, wie aufnahmefähig sie gewesen seien, freute sich auch Marco Constantino.

Auch ein Dachs wurde gefunden. Foto: Privat

Dabei kam auch moderne Technik zum Einsatz: Eine Wärmebildkamera zeigte rote Punkte an. Wenig später entpuppte sich dieser Punkt als Hase oder Reh, den die Kinder mit dem Fernglas erspähten.

Übrigens: Die Kinder sollten entscheiden, ob der Jäger schießen solle oder nicht. Die Entscheidung fiel eindeutig aus: „Es wurde nicht geschossen“, sagt Constantino. Derart unterhaltsam, vergingen die zweieinhalb Stunden wie im Fluge.

So viel frische Luft machte hungrig und so freuten sich alle auf das Frühstück am Oberjosenhof hoch über Tennenbronn. Dort gab es aber nicht nur leckeres Essen, sondern auch einen großen Spielplatz – und nicht zuletzt auch viele Tiere wie Pfauen, Streifenhörnchen, Esel oder Hühner. Zu Gast war auch der „Lernort-Natur“-Anhänger, wo viele Tierpräparate zu sehen waren. Sogar die Jagdhornbläser waren vertreten und gaben Signale.

Auch dieses Prachtexemplar wurde gefunden. Foto: Privat

„Jagd ist nichts Geheimnisvolles. Wir wollen zeigen, was wir tun“, erklärt Hans Flaig die Motivation für die Veranstaltung. Kinder seien am aufnahmefähigsten, könnten zur Meinungsbildung beitragen und stellten auch kritische Fragen.

Zudem, ergänzt Marco Constantino, gehe es bei den Jägern um viel mehr als nur ums Schießen. Man sei auch viel in der Hege und Pflege tätig und schütze durch die Jagd beispielsweise Feldhasen, indem die Anzahl derer Feinde vermindert werde.

Jäger statten auch beispielsweise Brachflächen mit wildgerechten Pflanzen und Bewuchs aus. So biete man den Tieren im Einklang mit den Landwirten Schutz und Nahrung, sagt Hans Flaig. Zudem werde Lebensraum für Wiesenbrüter wie Lerchen oder Braunkehlchen geschaffen.

Die Jäger des Hegerings haben noch ein Angebot parat: „Wenn ein Kind uns einmal begleiten möchte, ist das jederzeit möglich. Die Eltern können uns da gerne ansprechen“, erklärt Hans Flaig.