Sie sind rund um die Uhr während des Festivals im Einsatz: die Johanniter. Foto: Steffen Kaiser/Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Archiv)

Die Besucher des Southside-Festivals stehen auf dem Campingplatz in den Startlöchern. Die Johanniter auch – um zu helfen, wenn die Party nicht wie geplant läuft. Mit welchen Einsätzen rechnen sie dieses Jahr? Wir haben nachgefragt.

Die Temperaturen waren vergangenes Jahr auf dem Southside vor allem eins: heiß. Kein Regen, kein Wind, keine Abkühlung – Sonnenbrand und Hitzeschlag vorprogrammiert. Um im Ernstfall zu helfen, sind auf dem Southside in Neuhausen ob Eck die Johanniter im Einsatz. Vergangenes Jahr zählten sie insgesamt 4000 Einsätze. Was kommt dieses Jahr auf die ehrenamtlichen Helfer zu? Wir haben mit Claudia Bangnowski, Referentin für Kommunikation bei den Johannitern, gesprochen.

Dieses Jahr seien die Temperaturen zwar etwas milder als vergangenes Jahr, die Johanniter rechneten dennoch nicht mit viel weniger Einsätzen, sagt Bangnowski. „Wir arbeiten schon seit 2006 auf dem Festival, wir wissen, was auf uns zukommt.“ Das heißt in Zahlen: Sie rechnet mit circa 3000 Einsätzen.

Sonnenbrand häufigste Beschwerde

Aus ihrer Erfahrung weiß Bangnowski allerdings, dass das nicht so sein müsste – wenn die Besucher einfache Tipps beachten würden. Schon alleine ein Sonnenbrand könne einem Besucher den gesamten Festivalaufenthalt „vermiesen“. Sonnenbrände seien mit Abstand der häufigste Behandlungsgrund, sagt Bangnowski.

Zur Vorbeugung empfiehlt sie Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50. Außerdem sollten die Besucher sich häufig in den Schatten setzen. So könne man auch einen Sonnenstich vermeiden – auch ein häufiger Grund, weshalb Festivalgänger die Hilfe der Johanniter in Anspruch nehmen.

Wasser trinken und Kopfbedeckung tragen

Gegen einen Sonnenstich helfe es, eine Kopfbedeckung zu tragen und viel Wasser zu trinken. „Auf dem Festivalgelände stehen an vielen Stellen kostenlose Wasserspender zur Verfügung“, betont Bangnowski.

Es sei wichtig auf dem Festival darauf zu achten, viel Wasser zu trinken – besonders wenn man Alkohol trinkt. Außerdem sollten die Besucher auch das Essen zwischendurch nicht vergessen, wie beispielsweise einen Müsliriegel, um Kreislaufprobleme zu vermeiden.

Und was gehört aus ihrer Sicht auf jeden Fall ins Festivalgepäck? „Festivaltaugliche Schuhe“, sagt Bangnowski. Das heißt: keine Flip-Flops oder Sandalen. Denn bei offenen Schuhen bestehe die Gefahr, in herumliegende Glasscherben zu treten. Auch in der Crowd seien offene Schuhe gefährlich, da andere Personen auf die ungeschützten Zehen treten könnten. Um mit heilen Füßen durch das Festival zu kommen, empfiehlt Bangnowski „mindestens Sneakers“ als Schuhe.

Kondome einpacken

Außerdem legt sie den Besuchern nahe, eine kleine Notfallapotheke mitzunehmen. Darin sollten Kopfschmerztabletten, Pflaster, Verbände – und Verhütungsmittel eingepackt werden, wie Kondome oder die Pille.

„Wenn die Besucher diese Tipps beherzigen, kommen sie gut durch das Festival“, sagt die Referentin für Kommunikation zum Abschluss. Sie betont, dass sie die Besucher nicht mit einem erhobenen Zeigefinger ermahnen möchte. „Aber die Festivalgäste wollen schließlich drei Tage lang feiern und Spaß haben, und keinen halben Tag im Sanitätszelt liegen.“ Die Johanniter sind jedenfalls auf alle möglichen Einsätze – und einen möglichen Wetterwechsel vorbereitet.