Fesche Mädels in feschen Dirndln sorgten in der Weinbar für gute Laune. Foto: Volker Schweizer

Ob Weinliebhaber, Freund von Schlachtplatten oder Blockflöten-Fan – am Wochenende kamen die Besucher in Dormettingen auf ihre Kosten. Für Lacher sorgten die Gastmusiker, die „Kuckuck ruft’s aus dem Wald“ gurgelten.

„Trenket, esset und hond an scheena Obed“ – mit diesem Wunsch eröffnete der Vorsitzende des Musikvereins Dormettingen, Rolf Weckenmann, das abendfüllende Programm am Samstag. Die Gäste in der gut gefüllten Mehrzweckhalle kamen der Aufforderung gerne nach, ließen sich das Schlichemtäler Vesperbrett schmecken und probierten eifrig die edlen Tropfen an der Weinbar, kredenzt von feschen Mädels in feschen Dirndln.

Für Musik war auch gesorgt, von gleich drei Kapellen sogar. Den Auftakt machten die Gosheimer, die ihren neuen Dirigenten Jan Willems mitgebracht hatten. Er ist erst seit seiner Woche im Amt. Roßwangen präsentierte sich unter der Leitung von Johannes Nikol, Weilstetten mit seinem musikalischen Leiter Frank Schnell.

Maßkrug so schnell wie möglich leeren

Die drei befreundeten Vereine schmetterten aber nicht nur Märsche und Polkas, sondern stellten sich auch einem Wettbewerb. Bei „Sechs Mann a Maß“ musste ein mit Bier gefüllter Krug so schnell wie möglich leer sein. Das war nur was für die besonders Trinkfesten. Für viel Gelächter sorgte die Aufgabe, das Lied „Kuckuck ruft‘s aus dem Wald“ mit Wasser im Mund zu gurgeln. Und schließlich war die Treffsicherheit auf dem Nagelstamm gefragt. Als Preis winkte eine mit einem Vesper gefüllte Kühlbox.

Alle Besucher durften bei einem Schätzspiel mitmachen. Ramona Edelmann und Caroline Sinz gingen durch die Reihen und präsentierten einen übergroßen Kürbis, dessen Gewicht zu erraten war. Neben dem Kürbis durfte als Gewinn ein Gutschein mit nach Hause genommen werden.

Sonntag ist verregnet und gut besucht

Einen wahren Ansturm erlebten die Gastgeber dann am verregneten Sonntag. Viele hatten es auf die deftigen Schlachtplatten abgesehen. Aber auch die Schnitzel mit Beilagen fanden reißenden Absatz. Für die passende Hintergrundmusik sorgte die Kapelle aus Gruol.

Am Nachmittag gehörte die große Bühne dem Nachwuchs. Zuerst hatten die Blockflötenkinder ihren großen Auftritt. Es folgte die Bläserklasse der Schlossbergschule Dotternhausen, ein Kooperationsprojekt der Musikvereine Dormettingen und Dotternhausen. 18 Dritt- und Viertklässler gaben eine kleine Kostprobe ihres Könnens.

Bevor sich das Drachenfest langsam dem Ende neigte, war noch die Jugendkapelle zu hören. Allerdings nicht nur die aus Dormettingen, sondern mit Verstärkung aus Binsdorf. Für das Jubiläum „250 Jahre Blasmusik in Binsdorf“ hatten sich rund 35 junge Leute zusammengetan. Die Zusammenarbeit lag nahe, dirigiert doch Musikdirektor Thomas Michelfeit sowohl den Musikverein Dormettingen als auch die Stadtkapelle Binsdorf. „Wir ergänzen uns in der Nachwuchsarbeit perfekt“, freut sich Jugendleiterin Caroline Sinz.

Applaus für „Take on me“ und „Don’t stop believin“

Unterbesetzte Register gibt es keine, was die Stückauswahl natürlich erleichtert. Geprobt wurde eifrig, in der letzten Schulferienwoche sogar vier Tage hintereinander im Pfarrsaal in Dormettingen. Dabei kam aber auch der Spaß nicht kurz. Es wurde gegrillt, ein Cocktailabend veranstaltet und ein Ausflug zum Adventure-Golfplatz nach Hechingen unternahmen.

Viel Applaus gab es für den Klassiker „Take on me“ der norwegischen Bank „A-ha“, „Queen von stage“ und „Don’t Stop Believin“, einem Song der US-amerikanischen Rockband „Journey“. Ihren nächsten Auftritt hat die Jugendkapelle – dann ohne Binsdorfer Unterstützung – beim Jahreskonzert des Musikvereins Dormettingen am Samstag, 2. Dezember.