Gut gelaunt zeigen sich die Jedermänner beim Kameradschaftsabend im Gasthaus „Zum Frieder“. Foto: Herzog

Die Jedermänner-Gruppe der SG Schramberg besteht seit 50 Jahren und wird seither von Sigger Hafner trainiert. Grund genug, dieses Doppeljubiläum im Gasthaus „Zum Frieder“ mit einem Kameradschaftsabend zu feiern.

Abteilungsleiter Günter Schall strahlte ob der zahlreich erschienen Mitglieder mit Partnern. Weniger erfreut war er über das Fernbleiben der eingeladenen Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, die wegen der Sitzung des Verwaltungsausschusses absagte. Diese Sitzung hätte sie anders planen können, da er ihr den Termin der Jubiläumsveranstaltung schon im Februar mitgeteilt habe. Es sei schade, dass die Stadt so wenig Interesse für ihre Mitbürger und die Abteilung zeige, beklagte Schall.

50 Jahre Jedermänner sei die Geschichte vieler ehrenamtlicher Verantwortlicher und die der schillernden Sportfigur Sieghart „Sigger“ Hafner. Rückblickend habe man sich 1973 noch in der guten alten Zeit befunden, als sich Männer mit dem Ziel getroffen hatten, durch Gymnastik und gesellige Zusammenkünfte den Lebensalltag zu verbessern. Die letzte Dekade sei allerdings unter keinem guten Stern gestanden. Die Corona-Pandemie habe das komplette Vereinsleben lahmgelegt und Lockerungen seien gespickt mit Vorschriften gewesen. In dieser Zeit hätten eine große Anzahl Sportkameraden die Gruppe alters- und krankheitsbedingt verlassen.

Von jedem eine Geschichte

Allein von 2021 bis 2023 seien zehn Mitglieder verstorben und von jedem gebe es eine Geschichte. Schall erinnerte an jene von Kassierer Rudi Schaub, der erlebnisreiche Ausflüge organisierte sowie die des jahrelangen Abteilungsleiters Udo Tannert, dessen Nachfolger er seit Dezember 2021 ist. Hafner habe die Jedermänner ins Leben gerufen. Seine Gymnastik sei damals schon und bis heute ganzheitlich aufgebaut, die alle in der Gruppe anspräche. „Die Übungsstunden sind immer abwechslungsreich und manchmal bricht der Schalk mit ihm durch. Wir wünschen uns mit Sigger noch viele schöne Stunden im Kreis der Jedermänner“, so Schall hoffend.

Stadtverbandsvorsitzender Ralf Rückert (links) und SG-Vorstand Max Neudeck (von rechts) gratulieren Abteilungsleiter Günter Schall sowie Sigger und Renate Hafner zu jeweils 50 Jahre Jedermänner und Übungsleiter mit besonderen Geschenken. Foto: Herzog

SG-Vorstand Max Neudeck sprach von einer stattlichen Jahreszahl, die die Jedermänner nun erreicht hätten. Die Gruppe stehe für eine Quelle von Erfahrungen und Erinnerungen, die das Vereinsleben immer wieder bereichere und stütze. Sie habe oft Brücken geschlagen in der Talstadt und auf dem Sulgen. Dabei seien weder der sportliche Ehrgeiz noch das Gesellige zu kurz gekommen. Deshalb werde nicht nur das 50-jährige Bestehen gefeiert, sondern auch 50 Jahre unermüdlicher Einsatz, Spaß, Gemeinschaft und unvergessliche Geschichten. „Das Beste daran ist, dass ihr uns Junge an diesen Geschichten immer wieder teilhaben lässt. Ihr seid ein wichtiger Baustein und Teil der Seele der SG“, bekräftigte Neudeck.

Verantwortung übernehmen

Stadtsportverbands-Vorsitzender Ralf Rückert bedauerte, die Gesellschaft werde immer individueller und verlöre den Blick auf wichtige Werte, die einen Verein ausmachten. Gemeinsames Sporttreiben erhalte nicht nur die Gesundheit, sondern es könnten in der Gemeinschaft auch Sorgen und Probleme besprochen werden. Nicht nur jährlich wiederkehrende Veranstaltungen läge der Gruppe am Herzen, auch Verantwortung für die Abteilung zu übernehmen gehöre dazu. „Ihr seid prägend und mitverantwortlich für die heutige sportlich starke SG Schramberg und zugleich ein großes Vorbild für jüngere Mitglieder“, lobte Rückert.

Mit der Männergruppe 50plus – Bubenturner“ – gebe es seit 15 Jahren eine weitere Abteilung, die Hafner zu verantworten habe. „Bereits nach zwei Übungsstunden bat er mich, ihn zu vertreten. Seitdem bin ich der Übungsleiter der Bubenturner“, schmunzelte Rückert über die Raffinesse Hafners. Neben dem Dank für 50 Einsatz für den Sport in Schramberg danke er Hafner auch für 40 Jahre Abnahme des Deutschen Sportabzeichens, hob der Stadtverbandssportchef hervor.