Optimismus bei den "Löwinnen": Die Frauen des TSV Calw gehen mit Titelchancen in das Turnier in Kellinghusen. Foto: Kraushaar

Faustball: Frauenteam des TSV Calw bei Endrunde um deutsche Meisterschaft in Kellinghusen Titelanwärter.

Auf dem Sportplatz an der Eichenallee im faustballverrückten Kellinghusen, hoch droben im Norden gleich hinter Hamburg, geht an diesem Wochenende die Endrunde um die deutschen Meisterschaft der Männer und Frauen über die Bühne.

Wie schon im Sommer vergangenen Jahres sind erneut beide Calwer Bundesliga-Teams qualifiziert und kämpfen um die Medaillen. In Moslesfehn 2018 hatten die Männer fast schon sensationell Bronze gewonnen, ähnlich überraschend gingen die Frauen leer aus.

Nun sind die Karten neu gemischt, und diesmal stehen die Chancen gut, dass die "Löwinnen" erfolgreicher abschneiden als ihre Vereinskameraden um Schlagmann Raphael Schlattinger.

Finaleinzug des TSV Calw wäre "löwenstark"

Viele Experten sehen die Calwerinnen als Anwärterinnen zumindest auf den Finaleinzug. Darüber brauchen sie sich nicht zu wundern, denn die Siegesserie der vergangenen Monaten war imposant: Nach einer herausragenden Hallenrunde gelang der lange ersehnte erste Meistertitel der Vereinsgeschichte. In der Feldsaison der 1. Bundesliga Süd blieb der TSV Calw ungeschlagen und gewann dabei auch die Begegnungen mit dem vielfachen Meister, Titelverteidiger und Dauerkonkurrenten TSV Dennach.

"Das hat wohl Eindruck gemacht", ahnt Abwehrspielerin und "Ober-Löwin" Sandra Janot. "Wir haben in den vergangenen Jahren aber auch gelernt, dass es bei DM-Turnieren auf die Tagesform ankommt" – und es somit auch daneben gehen kann. Im vergangenen Jahr sind die TSV-Frauen überhaupt nicht auf Touren gekommen und konnten nach einer bitteren Auftakt-Niederlage ihre Taschen gleich wieder packen.

Teilnahme am Halbfinale ist jetzt schon sicher

Diesmal aber stehen Sandra Janot und ihre Kolleginnen als Süd-Primus vorzeitig im Halbfinale, wo sie auf den Nord-Zweiten Ahlhorner SV oder den Süd-Dritten TV Segnitz treffen und dann entweder im Finale oder im Spiel um Platz 3 stehen.

"Wir haben eine gute Medaillenchance. Unser großer Wunsch ist es, nach dem goldenen Klunker zu greifen, aber wir standen noch nie im Finale einer deutschen Feld-Meisterschaft, so dass allein der Endspieleinzug ein Erfolg wäre", sagt die mit 28 Jahren erfahrenste Calwerin. Nicht zu vergessen sind die großen Ambitionen von Nord-Meister TV Jahn Schneverdingen, vom TSV Dennach und von Gastgeber VfL Kellinghusen.

"Wir sind gut vorbereitet", erklärt Sandra Janot. Ihr Team hat zwei Vorbereitungsturniere in der Schweiz – Jona und Widnau – bestritten, und zusätzlich zu den wöchentlichen Trainingseinheiten wurde auch sonntags am Feintuning gearbeitet. Darüber hinaus betrieben die „Löwinnen“ in den Bundesliga-freien letzten Wochen reichlich "Rudelpflege", wie die Altburgerin das Teambuilding beim gemeinsamen Mallorca-Urlaub und dem Ausflug zur Männer-WM in Winterthur bezeichnet.

Ihr Team fährt mit einem recht breiten Kader nach Kellinghusen: Neben der Stamm-Sieben mit Stephanie Dannecker und Henriette Schell (Angriff), Lisa Kübler, Anna Winkler, Laura Flörchinger, Sandra Janot und Leonie Pfrommer (Zuspiel/Abwehr) sind auch Adina Stoll und Samantha Lubik dabei. Nur eine fehlt: Trainerin Elke Schöck kann aufgrund der spät angesetzten Terminverlegung dieser Meisterschaft nicht dabei sein. Dafür wird Robin Dannecker die Calwerinnen betreuen, der auch in der Vorbereitung dabei war und gewöhnlich die Zweitliga-Frauen aus Böblingen coacht.