Glonki-Mutter Ulrike Heggen sitzt OB Jürgen Roth tröstend bei, als diesem von den „Gassenhauern“ die Leviten gelesen werden. Foto: Rainer Bombardi

Die Katzenmusik Miau blieb ihrer Tradition treu und läutete mit einem Gesamtwerk aus Schauspiel, Gesang und Tanz die heiße Phase der Villinger Fasnet ein. Zweimal füllte der in Musicalform aufgezogene Ball die Plätze in der Neuen Tonhalle.

Beide Male war es dem von Peter Schmid in die Halle einmarschierenden Spielmannszug und der von Annabelle Schölzel geleiteten Jugendkapelle vorbehalten, den Ball unter dem Motto „Lost Place“ zu eröffnen.

Im Gefolge war der von Generalfeldmarschall Dominik Schaaf angeführte Vorstand der Katzen inklusive Kater Miau und weiteren ehrenwerten Katzen-Persönlichkeiten.

Unter dem stehenden Applaus des Publikums betraten sie die Bühne, auf der sie in der Folge in ein Villingen in hoffentlich ferner Zukunft entführten. Denn der Mensch ist verschwunden, mit der Rückkehr zur Natur fällt die Stadt in Katzenhand.

Tosender Applaus

Was danach folgte, war in eine Story eingebettet, eine showähnliche Narretei, in der es der Katzenmusik gelang, allen ihren Gruppen und Talenten eine Plattform zu bieten, um sich zu präsentieren. Gemessen am lautstarken Applaus des Publikums lag sie damit goldrichtig.

In Anwesenheit von Oberbürgermeister Jürgen Roth, Bürgermeister Detlev Bührer, Lutz Schwarz und zahlreichen Mitgliedern des Gemeinderats blieben auch humorvolle Seitenhiebe auf die Missstände in der Stadt nicht aus. Auch gehört es zur Tradition, die Nachbarstadt oder Mitglieder der anderen Villinger Zünfte zu foppen.

Der Auftakt gehörte jedenfalls dem Kinderballett der Katzenmusik, die mit tänzerischem Elan belegten, dass sich die Katzen keine Sorgen um den Nachwuchs machen müssen. Das begeisterte Publikum erhielt zum ersten Mal an diesem Abend die lautstark geforderte Zugabe.

Gespräch der Katzen

Dann kam es zum ersten Gespräch der Katzen. In der Folge führten sie auf, dass es auch in der Katzenwelt arme und reiche, Stubentiger und Streuner, sanftmütige und halbstarke Charaktere gibt. Es war fast so wie zu der Zeit, als noch die Menschen auf der Erde lebten. Nur für das Ende, an welchem alle friedlich zusammenfanden, muss die Menschheit noch einiges tun.

Rundherum gut trat das Girlyballett auf, dass die Stimmung im längst in Fahrt gekommenen Publikum weiter vorantrieb. „Du hast n Freund in mir“ durchdrang es die Halle, als Kater Louie aufzeigte, dass auch die Katzen in der Lage sind, gut zu singen.

Kein Halten mehr gab es bei der Tanzgruppe der männlichen Doppelzentner, die mit ihrem “Stay’n Alive“ dafür sorgten, dass ein Beben durch die Halle ging. Mit Gesang und Tanz versetzte Miez die närrische Gästeschar in die Zeit, als die Discomusik ihre Hochzeit feierte. Tänzerisch fügte das Damenballett mit seinem Tanz noch eine Schippe zur guten Stimmung hinzu.

Die Gassenhauer

Danach steuerte die Veranstaltung auf direktem Weg auf einen weiteren Höhepunkt zu. Das Katergesangstrio Gassenhauer „strählte“ in Persona von Sänger Dominik Schaaf, Andreas Duffner und Thomas Streit mit kommunalpolitischen Themen, welche die Bevölkerung in den vergangen 365 Tagen umtrieb. Um nicht ganz alleine den scharfen Zungen des Katertrios ausgesetzt zu sein, platzierten diese Glonki-Mutter Ulrike Heggen neben den Oberschultes.

Im Finale präsentierten sich noch einmal alle Akteure auf der Bühne, bevor der Ball bis in die Morgenstunden in die DJ-Party überging.