Impressionen vom Bürgerball Rötenberg Foto: Fritsche

Fließender Übergang vom rauschenden Rötenberger Kinderball am Nachmittag zum Bürgerball am Abend: Viele waren gleich dageblieben. Pünktlich um halb acht marschierten die Musiker der Eintracht auf die Bühne und bereiteten das Feld für die Übergabe der Rathausschlüssel.

Doch Bürgermeister Michael Lehrer rückte sie nicht sofort heraus. Es brauchte ein langes Streitgespräch zwischen ihm und Michael Schwab, Vorsitzender der Hexen-Zunft Rötenberg. Zur Freude des Publikums lieferten sie sich eine gegenseitige Generalabrechung aller Missgeschicke und Fehler der letzen zwölf Monate. Doch schließlich gab Lehrer nach. Schwab griff sich den Schlüssel, zur Versöhnung stießen beide noch mit einem Bier an.

Hexen als Gastgeber

Dann tauchten Akteure und Pulbikum in die „ Unterwasserwelt“, das diesjährige Motto. Wie immer moderierte Kati Maier, diesmal als Seehexe Ursula aus „Arielle, die Meerjungfrau“ ein tolles Programm auf einer großartig gestalteten Bühne und schaffte es mit ihrer unvergleichlichen Art, den Spannungsbogen vom Start bis zum Ende zu halten. Gestaltet hatte die Bühne das Kinderball-Organisations-Team um Mimi Müller, Kathi Ohnemus, Katrin Müller, Anne Butz, Lara Pfau und Michaela Trautwein.

Theatergruppe brilliert

Nachdem die Hexen als Gastgeber eingezogen waren, ging es zum Auftakt mit dem Kinderballteam los. Alles hatte am Nachmittag super funktioniert, so schwammen sie tanzend ganz entspannt auf der Bühne und steckten mit ihrer guten Laune an.

Für ihre kanonartig gesprochene Nummer („Wasser ist mein Element, ich zeig euch, was ich kann“) erntete als Nächstes die Theatergruppe des SV Riesenbeifall, der „Schwimmer“ unter ihnen johlenden Beifall. Nach der ersten Schunkelrunde startete Thomas Maxand zum Gesangsbeitrag. Als Kapitän der „0815MSBerlin“ blieben treffende Seitenhiebe auf die Berliner Politik nicht aus. Unterstützt wurde er von Sohn Tobias und dessen Freundin Jasmin. Dann war es Zeit für die erste Polonaise, angeführt von Kati Maier.

Das „Trio Tratschiale“ war diesmal ein „Duo Tratschiale (Sissi Joos und Moni Walter). Die Dritte im Bunde (Uli Wiedmann) war einem Hai zum Opfer gefallen, wie die beiden anderen bedauernd mitteilten. Es ist erstaunlich, wie viele lustige Missgeschicke es im Lauf eines Jahres in Rötenberg gab. Keines davon war dem Trio entgangen. Das Publikum lachte Tränen - bei manchen erwähnten einschlägigen Namen sogar schon vor der Pointe.

Publikum lacht Tränen

Erstklassige Tanzshow

Dann lieferte „Dance fit“ eine erstklassige Tanzshow, einstudiert von Anne Butz und teils unterlegt mit Elementen (Blaulicht, Sirene) der Feuerwehr. Die Gruppe tanzte schwungvoll, als verfüge sie über unerschöpfliche Kräfte, ansatzweises martialisches Outfit und weibliche Reize bildeten den perfekten Kontrast.

Dance fit und Feuerwehr legten dann noch eine Sondereinlage hin: Den Kanon „Der Hahn ist tot“ im Wechsel zwischen Bühne und Saal, Kati Maier gab die Einsätze. Die Idee, das einzubauen, war beim Zwiebelkuchenfest der Feuerwehr im Oktober entstanden: Dort hatte einfach einer den Kanon angestimmt. Nach einer Musikeinlage der Eintracht, die nicht nur Narrenmarsch, sondern auch Big-Band-Musik beherrscht, folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends: Das Männerballett mit „Mose“, einstudiert von Tamara Staiger, wie Kati Maier hinter den Kulissen verriet. In tänzerischer Form übten sich die fünf in teils gegenseitiger Körperpflege, vor allem von Gesicht und Haaren, mit richtigem Wasser auf der Bühne – auch eine angedeutete Striptease-Parodie war dabei, aber nur bis zum Ganzkörperschwimmanzug. Das Publikum schaute fasziniert zu und war begeistert, die Lachmuskeln taten weh. Kati Maier nutzte auch die Chance, um Nachwuchs für die Truppe zu werben.

Männerballett sorgt für Hingucker

Showtanz zum Abschluss

Nach der Umbaupause – Chance für eine Polonaise durch den Saal – strebte das Programm dem letzten Höhepunkt des Abends zu, dem Showtanz der Hexen-Zunft, ein Feuerwerk an Farben, Power und Bewegung. Bianca und Nina Scheerer hatten die Männer trainiert, Lena Heinzelmann die Frauen. Zum krönenden Abschluss kamen noch einmal alle auf die Bühne und alle, Publikum wie Akteure, freuten sich über den gelungenen Abend, der noch nicht zu Ende war: Jetzt begannen die Ersten zu tanzen. Ein Sonderapplaus ging auch an Kati Maier fürs Begleiten durch das Programm. Ton und Licht hatten Fabian und Sebastian Meng perfekt gemanaget, DJ Nic legte im richtigen Moment die richtige Musik auf und die Zunft sorgte dafür, dass es was zu essen und trinken gab.

DJ Nic legt auf