Ein prächtiges närrisches Wochenende erlebten Narren und Zuschauer in Freudenstadt. Höhepunkt war der große Umzug am Samstag. Foto: Lothar Schwark

Nach zwei Jahren Corona-Pause meldete sich die Fasnet auch in Freudenstadt zurück. Zahlreiche Gastgruppen und Zünfte ließen mit der Narrenzunft Freudenstadt den Bär steppen. Auf den Nachtumzug am Freitag folgte am Samstag der große Umzug.

Die Gastgeber hatten sich für Freitag und Samstag ein buntes Programm einfallen lassen, zu dem wieder zwei Umzüge gehörten.

Beim Nachtumzug am Freitag machten sich rund 36 Gruppen und Zünfte, zum Teil mit Fackeln ausgestattet, auf den Weg. Der führte über die Martin-Luther-Straße, vorbei an der Venus über die Stuttgarter Straße und die Kleinrheinstraße zur Turn- und Festhalle. Trotz eisiger Temperaturen verfolgten mehrere hundert Zuschauer das bunte Spektakel. Wie gewohnt führten die „Hexa-Heuler“ und die Narrenzunft Freudenstadt den Umzug an.

Zünfte laufen sich warm

Auch verschiedene Hexenzünfte liefen sich schon mal für den großen Fasnetsumzug am Samstag warm. 72 Zünfte nahmen daran teil. Bevor es losging wurden die Zünfte im großen Rathaussaal von Oberbürgermeister Julian Osswald empfangen. In humoriger Art begrüßte er viele Gruppen. Den weitesten Weg hatte die Narrenzunft Neresheim hinter sich, die von der Ostalb angereist war. Die Zünfte genossen die Guggamusik der „Hexa-Heuler“, die sich in Bestform zeigten. „So eine Qualität findet man fast nirgendwo“, lobte Osswald die „Hexa-Heuler“ als einen echten Werbeträger der Stadt.

Willkommen im Rathaus

Ein Willkommen gab es auch vom Vorsitzenden der Narrenzunft Freudenstadt, Derk Wittnebel, der mit Schriftführerin Bianca Zwissler die Zunftmeister empfing. Währenddessen trudelten draußen immer mehr Zuschauer ein.

Menschenmengen säumten dicht gedrängt die Umzugsstrecke. Den rund zweistündigen Umzug mit etwa 2500 Hästrägern verfolgen Tausende. Die Narrenzunft Freudenstadt geht von rund 6000 bis 7000 Zuschauern aus. In bewährter Manier stellten Hartmut John und Markus Schlör an der Venus die Figuren vor. Ebenso als Fasnetsexperten informierten Karl-Heinz Schau und Erhard John die Zuschauer beim Amtsgericht über die jeweiligen Gruppen.

Sonne lacht den Narren

Den Winter mussten die Hexen heuer nicht austreiben. Kaiserwetter und ein azurblauer Himmel trugen zur guten Laune bei. Der Schlachtruf „Narri, Narro“ war allseits zu hören, als Hexen, Butzen, Geister und weitere Fabelwesen durch die Stadt zogen. Wer nicht schnell genug war, endete für Minuten in einem sich schnell drehenden Käfig. Drillerhansele und Schurkenfänger, aber auch das Publikum, hatten daran sichtlich ihre Freude.

Süßes für die Kinder

Aber auch Feuerteufel, Krautscheißer, Murgschmoddler, Flößer, Moschdler und viele, viele mehr waren mit von der Partie. Auch den großen Umzug führten die „Hexa-Heuler“ vor der Narrenzunft Freudenstadt an. Tolle Guggamusik boten zudem die Grenzweg-Sinfoniker vom Kniebis. Ebenfalls in bester Manier spielte der Fanfarenzug Aach auf. Und auch die anderen Guggamusik-Gruppen ließen beim Publikum absolut keine Langeweile aufkommen.

Teilweise verwöhnten die Zünfte die Zuschauer mit Bonbons oder anderen Süßwaren. Daran hatte vor allem der bunt kostümierte Nachwuchs an der Umzugsstrecke seine Freude. Auch der Narrensamen, zum Teil im Kinderwagen, hatte seinen großen Auftritt.

Nach dem Umzug herrschte bis etwa 17 Uhr ausgelassenes Narrentreiben in der Turn- und Festhalle mit jeder Menge Musik von verschiedenen Gugga-Gruppen und Beiträgen.