Tausende Gäste kamen zum 19. Unimog-Treffen nach Schmieh. Foto: Kraushaar

Mehr Besucher, aber auch mehr Fahrzeuge als je zuvor finden den Weg nach Schmieh. Auch ein Street Food Festival feiert dort seine Premiere. Und es gab allerlei Raritäten zu bestaunen.

„Wir konnten vor Corona anhand der Verkaufszahlen grob abschätzen, ob wir 2000 oder 2500 Besucher hatten, aber das heute übertrifft alle Rekorde“, freute sich Gunter Schäfer über die Resonanz am 19. Unimog-Treffen in Schmieh. Nicht nur in Sachen Besucher, sondern auch was die Zahl der teilnehmenden Fahrzeuge betraf. In weiser Voraussicht hatte er im Vorfeld schon mal 250 Plaketten für die erwarteten Teilnehmer anfertigen lassen. Gegen Mittag waren die mit mehr als 280 Fahrzeugen aber längst vergriffen und immer noch rollte der eine oder andere „Oldtimer“ in Richtung Farrenhof.

Der stattliche Hof am Ortsausgang in Schmieh hat sich – unterbrochen durch Corona – inzwischen zum 19. Mal als kommunikativer Treffpunkt für Fahrzeug- und Technik-Enthusiasten aller Couleur aus der Region entwickelt. Ob Oldtimer, schwere Mercedes-Benz Trucks, Unimogs aus Land- Forst- oder Kommunaltechnik, Traktoren aller Art bis hin zu Motorrädern und Sonderbauten, in Schmieh fanden sich ihre Besitzer zu einem sehenswerten Stelldichein zusammen.

Ehrenpräsident zu Gast

Begünstigt durch das fantastische Pfingstwetter hatten sich nicht nur viele Privatbesitzer aus der Umgebung mit ihren Fahrzeugen auf den Weg gemacht, sondern auch einige Oldtimer-Vereine waren zu einer Ausfahrt zusammengenommen. Über all denen „thronte“ natürlich die Marke „Unimog“ die seit vielen Jahren bestens organisiert ist. „Heute war sogar der Ehrenpräsident des Unimog Clubs Gaggenau und Mitinitiator des Unimog- Museums Gaggenau Michael Wessel unter unseren Gästen“, freute sich Schäfer über den Besuch des 76-jährigen.

Schon um 9 Uhr waren die ersten Fahrzeuge im Bad Teinach-Zavelsteiner Ortsteil eingetroffen, einige von ihnen hatten weite Anreisen aus der Pfalz, Baden, der Ortenau mit Elsass, Heilbronn und Ludwigsburg auf sich genommen. „Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise war aus der Nähe von Nürnberg gekommen“, berichtete Gunter Schäfer.

Schmieh platzt aus allen Nähten

Losgegangen war die PS-Party bereits am späten Samstagnachmittag mit dem ersten Street Food Festival auf dem Farrenhof, garniert mit „Chriara Musik“ live, was super angekommen sei. Am Sonntag stieß das Unimog-Treffen in Sachen Fahrzeuge und Besucher dann an seine Grenzen. „Ich habe 30 Prozent meiner Flächen im Vorfeld gemäht, mehr geht nicht, sonst muss ich Heu dazu kaufen“ berichtete der Farrenhofbetreiber. Dennoch platzte Schmieh aus allen Nähten. Die Fahrzeuge der Besucher parkten bis zum Friedhof und der Würzbacher Kreuzung, die zur „Schau“ gestellten Oldtimer stauten sich bis zum Waldrand. Unter denen waren auch echte Raritäten wie ein Stihl Schlepper aus dem Jahre 1953 mit 14 PS, ein Chevrolet Baujahr 1975 mit 5,7 Ltr Hubraum oder ein Bührer BD 3 mit 40 PS zu sehen.

Mit der in auffälligem Weiß gehaltenen Zugmaschine war Robert Fiebich aus Weil der Stadt angereist, ältere Besucher ordneten diesen Fahrzeugtyp in ihrer Erinnerung unter anderem noch als Zugmaschine von Wagen von Wanderzirkussen ein.

Viel Nostalgie

Mit „Alt – aber bezahlt“ hatte Landschaftsbauer Jürgen Kraußkopf aus Feldrennach zwei Lastwagen aus der Ära Ende der 1950er-, Anfang der 1960er-Jahre mit ihren für die damalige Zeit typischen langen Motorhauben ausgestellt.

Keine Frage, da stand nicht nur viel alte – aber bewährte – Technik auf dem Gelände, sondern auch viel Nostalgie. Die feiert angesichts des Umstands, dass viele Väter (Opas) ihre Enkel auf den Beifahrersitz mitgenommen hatten, derzeit eine echte Renaissance.