Bislang verkehren vom Landesbahnhof in Hechingen Freizeitzüge für Ausflügler. Von dort könnten künftig aber auch Personenzüge abfahren. Foto: Kauffmann

Am heutigen Donnerstag wird die Studie zur Reaktivierung der Eyachtalbahn in der Stadthalle vorgestellt. Vorneweg: Die Gutachter empfehlen, auf der Strecke regelmäßig Personenzüge fahren zu lassen. Doch die Kosten dafür wären immens.

Der Regionalverband Neckar-Alb stellt am heutigen Donnerstag die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Eyachtalbahn in Hechingen vor (siehe Info). Wir fassen das Thema mit Fragen und Antworten zusammen:

Warum kommt die Strecke der Eyachtalbahn für die Reaktivierung in Betracht? Das Land Baden-Württemberg in einer Untersuchung 42 Strecken untersucht, die für eine Reaktivierung infrage kommen, darunter die Verbindung von Hechingen nach Horb. Der Regionalverband Neckar-Alb hat diese Untersuchung nun vertieft. Die Ergebnisse dazu gibt es am heutigen Donnerstag.

Wer hat die Studie erstellt und bezahlt? Finanziert wurde die Studie zu rund 75 Prozent vom Landesverkehrsministerium mit 125 200 Euro. Der Eigenanteil des Regionalverbands Neckar-Alb liegt bei 5000 Euro. Die restlichen Mittel in Höhe von 26 300 teilen sich die Anliegerkommunen Hechingen, Rangendingen, Haigerloch und Horb. Erstellt wurde die Studie von der Firma Verkehrswissenschaftlichen Institut GmbH mit Sitz in Stuttgart.

Worum geht es in der Studie? Sie untersucht die Wirtschaftlichkeit, wenn auf der Strecke wieder Züge fahren würden. Ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis größer als 1, wäre die Strecke wirtschaftlich zu betreiben. Die Studie ermittelt für die Strecke Horb-Hechingen den Wert von 1,38. Darüber hinaus überschreitet die Zahl der Fahrgäste die vom Land vorgeschriebene Mindestmenge.

Welche baulichen Veränderungen sind notwendig? Auf der Strecke Horb-Hechingen ist es möglich, bis zu vier neuen Haltepunkte Stetten (Haigerloch) Ost, Rangendingen Nord, Hechingen-Stein und Hechingen Nord) einzurichten sowie durch die Verlagerung des heutigen Halts Rangendingen nach Rangendingen-Ost neue Fahrgastpotenziale zu erschließen, heißt es in der Studie zusammenfassend. Zwischen Eyach und Horb soll darüber hinaus eine Schienen-Verbindungskurve neu gebaut werden.

Wird die Strecke elektrifiziert? Nein, das ist bisher nicht vorgesehen. Geplant ist dort der Einsatz von batteriebetriebenen Zügen, die neue Oberleitungen nicht notwendig machen.

Muss die bestehende Strecke saniert werden? Ja, die Gleise müssten laut Studie umfassend saniert werden, ebenso müsste neue Leit- und Sicherungstechnik eingebaut werden.

Wie viel Euro würde die Reaktivierung kosten? Die Kosten werden auf insgesamt etwa 64 Millionen Euro geschätzt. Allerdings mit dem Preisstand von diesem Jahr – nicht ausgeschlossen, dass die Preise künftig steigen.

Wie geht es mit dem Projekt nun weiter? Die Gutachter empfehlen, die Variante Horb-Hechingen weiter zu verfolgen und vertiefend zu planen. Bis Dezember sollen die Ergebnisse in Gremien vor Ort vertiefend erneut besprochen werden. Danach sollen in den Gremien Beschlüsse gefasst werden, um das Projekt zu realisieren. Allerdings haben hier nicht nur die Gemeinderäte, sondern auch Landratsamt, Verkehrsministerium und die SWEG als Eigentümerin der Schienen ein Wörtchen mitzureden.

Gibt es einen verbindlichen Zeitplan? Nein. Allerdings schlagen die Gutachter einen „Vorlaufbetrieb“ vor, bei dem die Züge bereits regelmäßig auf bestimmten Streckenabschnitten im Stunden- oder Zwei-Stunden-Takt verkehren. Allerdings gibt es auch dafür noch keinen Zeitplan.

Der Termin

Tagesordnung
Am heutigen Donnerstag, 26. Oktober, kommen die Gemeinderäte aus Hechingen, Rangendingen und Haigerloch um 17 Uhr in der Stadthalle Hechingen zusammen. Dort wird die Studie ausführlicher vorgestellt. Danach ist die Diskussion über das Thema eröffnet. Die Sitzung der Gemeinderäte ist öffentlich. Eine Bürgerfragestunde ist nicht vorgesehen, weitere Tagesordnungspunkte als die Vorstellung der Studie ebenso nicht.