Beim zweiten Workshop im Eutinger Bürgerzentrum zu den Flächen "im Laiberin" bei den Kindergärten in Eutingen diskutierten die Teilnehmer stark potenzielle Möglichkeiten durch.  Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Diskussion: Zweiter Workshop für Gestaltung der freien Flächen "Laiberin" bei den Eutinger Kindergärten

Bereits vor der Eröffnung des zweiten Workshops zur Gestaltung der freien Flächen "Laiberin" bei den Eutinger Kindergärten gingen die Diskussionen schon los. 

Eutingen. Bürgermeister Armin Jöchle, Daniel Beilharz vom Hauptamt, Jutta Fischer vom Bauamt und Kämmerin Vanessa Vogt sowie Gebhard Gfrörer vom Baubüro Gfrörer in Empfingen begrüßten 20 Interessierte zum Workshop. Da beim ersten Teil fünf Teilnehmer nicht anwesend waren, schnitt Jöchle die vergangenen Themen an (wir berichteten). Eine Bürgerin hatte so viel Aufholbedarf, dass sie die Diskussionsrunden schon früh verließ.

Im zweiten Teil des Workshops sollten Finanzierungs- und Bauherrenkonzepte in den vier Gruppen diskutiert werden. Auch diskutierten die Teilnehmer die Inhalte der Pläne des Baubüros Gfrörer durch, die anhand der Wünsche und Vorstellungen des ersten Workshops eingearbeitet worden seien.

Immer wieder kamen einige Teilnehmer ins Gespräch, die das starke Gefühl hatten, dass über ihren Kopf hinweggeplant werde. "So haben wir gar keine Spielfläche mehr für unsere Kinder", erklärte eine Mutter. "Wir entwickeln gerade am Vollmaringer Weg ein Baugebiet mit 3,5 Hektar Größe", wies Jöchle darauf hin, dass die Kinder dann auf dem Sportgelände "am Talbach" oder auf dem zukünftig geöffneten Schulgelände spielen könnten. Für so manchen war dies jedoch schon zu weit weg und die Kinder müssten zwischen Bebauung durchgehen.

Andere, die beispielsweise von Göttelfingen im Alter nach Eutingen ziehen möchten, waren mit der Planung zufrieden. Immerhin seien Wohnungen von 50 bis 70 Quadratmeter und mehr möglich, worunter auch barrierefreies Wohnen fallen würde. Die Teilnehmer wollten wissen, wie groß die Grundstücke seien. Jöchle meinte, dass rund 250 Quadratmeter für ein Einfamilienhaus und rund 1000 Quadratmeter für ein Mehrfamilienhaus benötigt werden könnten. Insgesamt sei das komplette Gebiet etwa 4500 Quadratmeter groß. Eine Anwohnerin hakte nach, ob und welche Nachfrage nach Wohnraum aktuell gegeben sei. Die Gemeindeverwaltung würde immer wieder Anfragen nach bezahlbarem Wohnraum, vor allem von Familien, Alleinstehenden oder älteren Bürgern, die sich verkleinern möchten, erhalten. Was bezahlbar sei, würde laut dem Bürgermeister der Markt regeln.

Ein weiterer Bürger wünschte sich, dass die Erweiterung der Kindergärten direkt an den bisher bestehenden Gebäuden und nicht beim Eutinger Bürgerzentrum erfolgen sollte. Dafür sprachen sich auch weitere Teilnehmer in den Diskussionsrunden aus. Jöchle erklärte, dass der Umbau des Bürgerzentrums in manchen Fällen günstiger sein könnte, als ein Neubau. Eine Kindergarten-Erweiterung sei auf jeden Fall nötig, denn ab Januar könnten zehn zusätzliche Plätze für eine U3-Gruppe gebraucht werden.

Der Konsens aus den Gruppen zeigte, dass sich diese einen Grünstreifen im "Laiberin" wünschen würden. Dieser könnte in der Verlängerung zum Kleinkindspielplatz gestaltet werden. Gegen die dortige Bebauung mit Einfamilienhäusern sprach sich ein Großteil aus. Die Mehrheit entschied sich für ein paar Mehrfamilienhäuser, jedoch wollte so mancher nicht mehr als insgesamt 18 Wohnungen dort haben. Wichtig war den Anwohnern der umliegenden Siedlung das Thema parken, denn die neuen Wohnungen sollten über eine Tiefgarage und weitere Parkmöglichkeiten gut versorgt sein. Egbert Badey schlug vor, ob nicht eine Gemeinschaft aus Interessierten oder Bauherren zusammenkommen, die das Gelände gemeinsam überplanen wollen. Ein paar Teilnehmer des Workshops bekundeten ihr Interesse, weitere dürften sich an Egbert Badey wenden. Jöchle unterstrich jedoch, dass er für die weitere Planung nichts festlegen könne, das würde der kommende Gemeinderat entscheiden.

Im Herbst soll über Entwicklung der ehemaligen Schwesternwohnheime entschieden werden

Auch könnte eine Wohnungsbaugenossenschaft gegründet werden, bei der junge Menschen und weitere Interessierte einen Anteil kaufen könnten, ohne gleich eine ganze Wohnung kaufen zu müssen, beschrieb eine Teilnehmerin. Wann die vorläufige Version nochmals präsentiert werde, wollte ein Bürger wissen. In einer Sitzung und später in einer Bürgerinformation könnte der nun favorisierte Vorschlag Interessierten gezeigt werden. Ob der künftige Gemeinderat die Ideen und Vorschläge umsetzen, konnte der Bürgermeister nicht versprechen. Im Herbst werde über die Entwicklung der ehemaligen Schwesternwohnheime entschieden. Das Jahr 2020 könnte für die Planung des Gebiets "Laiberin" aufgewandt werden, sodass die Umsetzung erst danach erfolgen könnte.