Die Jugendfeuerwehr Eutingen löscht den simulierten Containerbrand. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz Eutingen simulieren einen Einsatz bei einem Unfall mit Containerbrand

Eutingen. Ein anspruchsvolles Szenario hatten sich die Jugendfeuerwehr und das Jugendrotkreuz (JRK) Eutingen herausgesucht. Nach der Übungsannahme soll eine Fahrerin unachtsam gewesen sein und gegen die Papiercontainer in der Nähe des Eutinger Bauhofs gefahren sein.

Zum ersten Mal nach der Wiederbelebung des JRK übten die beiden Helfer-Gruppen zusammen. Sarah Decker und Jana Geiger vom JRK spielten die gemimten Verletzten, wobei Meral Celik und Katrin Platz die beiden schminkten. Tobias Plaz, Gesamtkommandant der Feuerwehr Eutingen im Gäu, sagte das Geschehen an und wies auf den Notruf hin. Die Jugendfeuerwehr Eutingen war zeitnah mit dem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF), dem Mannschaftstransportwagen (MTW) und dem Gerätewagen-Logistik vor Ort.

Aufgrund des Verkehrsunfalls gingen die Jugendfeuerwehr-Leute von einem Unfall mit Containerbrand aus, wobei die Jugend für die realitätsnahe Übung graue Rauchwolken erzeugte. Eine Jugendfeuerwehrgruppe des MTW stellte die Übungsannahme auf dem Flipchart bildlich dar und teilte als gespielte Führungsriege die Gruppen ein. Schnell wurde ein Löschzug nach dem nächsten aufgebaut. Der Löschvorgang wurde aus nördlicher Richtung umgesetzt, wobei die Jugendfeuerwehr die Wasserversorgung sicherstellen musste. Weitere Feuerwehrleute suchten die Verletzten.

Gespannt setzte sich Sarah Decker vor das Auto und mimte die Verletzte, die aus dem Auto geschleudert wurde. Sie hatte neben anderen Brüchen auch einen Jochbeinbruch. Die Jugendrotkreuzler transportierten sie mit der Schaufeltrage vom Unfallort zum Verbandsplatz und legten sie in eine Vakuummatratze, da von Halswirbel-Schäden auszugehen war.

Stefan Platz, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Eutingen, erklärte den Kindern, wie eine Absaugpumpe für eine Vakuummatratze verwendet wird. Jana Geiger wartete als weitere Verletzte im Auto, das ein Eutinger zur Verfügung gestellt hatte. Die Jugendfeuerwehr verschaffte sich Zugang zum Auto und barg die Mimin, die laut Übungsannahme Schnittverletzungen und Brüche hatte. Schnell wurden die Blutungen vom JRK gestillt und die Verletzten dem Rettungsdienst übergeben.

Dass sich das Warten und Üben gelohnt habe, sagte Gesamtjugendwart Marvin Stark. Um den Fortbestand seiner Feuerwehr müsse er sich keine Sorgen machen, betonte Gesamtkommandant Tobias Plaz, der ebenfalls von einer gelungenen Übung sprach. Andreas Müller, Jugendleiter der Jugendfeuerwehr Eutingen, war begeistert: "Wir haben einen großen Altersunterschied in der Jugendfeuerwehr, aber man sieht, alle arbeiten gut zusammen." Weiterhin wolle die Jugendfeuerwehr auch die Arbeit mit dem Jugendrotkreuz ausbauen.

Katrin Platz, stellvertretende Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsvereins Eutingen, dankte allen Helfern und den Mimen. Im Kurzdurchlauf erklärte sie die Verletzungen, die vom Jugendrotkreuz gut erkannt worden seien und dessen Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr gelungen sei.

Eutingens Bürgermeister Armin Jöchle habe Freude gehabt, der Übung zu folgen. Das Unwetter der vergangenen Tage habe gezeigt, wie wichtig die Helfer seien. "Gut, dass beim vergangenen Starkregen keine Personen zu Schaden gekommen sind", beschrieb er, dass das DRK jedoch das ganze Jahr über zu Helfer-vor-Ort-Einsätzen gerufen werde. Als Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Eutingen hob er die Einsatzbereitschaft aller Helfer, ob Feuerwehr oder DRK, hervor und dankte für das Engagement. Weiterhin hoffte er, dass die Jugend dabei bleibe und irgendwann einmal zu den Aktiven dazukomme.