Wer sich sehr früh vor dem Rathaus anstellte, kam in der Fleckafasnet-Schlange weit nach vorne und erhielt noch eine Karte. Andere warteten vergebens. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Aufreger: Lange Schlange im Rathaus / Manche stehen schon früh an / Sitzplätze um 11 Uhr ausverkauft

Eutingen. Der Unmut war groß: Trotz langem Anstehen haben einige Eutinger und Vereinsmitglieder keine Karten für die Fleckafasnet am Samstag bekommen. Nun teilt die Vereinsgemeinschaft mit, es gibt noch Karten für Stehplätze an der Abendkasse.

Bereits seit einigen Jahren sind die Fleckafasnets-Karten so heiß begehrt, dass frühes Anstehen am Vorverkaufstag von Nöten ist. Von 10 bis 12 Uhr werden am Samstag vor der Fleckafasnet die Karten im Rathaus in Eutingen verkauft. Anfangs mussten die Interessierten bis zum Vorverkauf vor dem Rathaus warten. Wenn es besonders kalt ist, dürfen sie bereits vorab hinein, was der Effata-Gruppe vor einigen Jahren zum Verhängnis wurde. Diese dachte, keiner steht vor dem Rathaus an, dann können sie sich noch einen Kaffee beim Bäcker gönnen. Dieser Genussmoment kostete sie ihre Fleckafasnets-Karten, denn die wartenden Interessierten standen bereits im Flur.

"Die ersten Eutinger standen so gegen 7.15 Uhr vor dem Rathaus", hat Bettina Kieferle von der Gemeindeverwaltung Eutingen mitbekommen. Sie gab am Samstag die Karten aus und erlebte wieder einen starken Andrang. Als die Wartenden ins Rathaus eingelassen wurden, wurde die Schlange so lang, dass bald der ganze Flur gefüllt war. Verkauft wurden die Karten im Büro von Kieferle, im Obergeschoss. Daher hieß es lange anstehen. Manche Eutinger hatten sich sogar ablösen lassen. "Ich konnt nach mehr als eineinhalb Stunden nicht mehr. Eine Freundin hat mich dann abgelöst", erklärt eine Eutingerin aus der Teckstraße, die noch Karten bekommen hat. Auch Patrick Sautter und Jörg Pusch vom SV Eutingen haben noch Karten erhalten, dann war es vorbei. "Gegen 11 Uhr waren die Sitzplätze ausverkauft", berichtet Kieferle.

Besonders hart hat es die Feuerwehrabteilung Eutingen und weitere Privatpersonen getroffen. "Wir haben keine Karten mehr bekommen", erklärt Winfried Seele von der Feuerwehr. Und das, obwohl die Feuerwehr einen Auftritt bei der Fleckafasnet hat. "Die kommen auch so rein", ist sich Wolfgang Wagner sicher. Einige Rohrdorfer, die um 9 Uhr vor dem Rathaus anstanden, hatten ebenfalls Pech. "Wir müssen daheim bleiben oder eben an der Fleckafasnet früh da sein", erklärt Manfred Feldbinder, Vorsitzender der Sportfreunde Rohrdorf. Immerhin gebe es an der Abendkasse noch rund 40 Karten für Stehplätze, doch die dürften schnell weg sein. Wenn also der Fasnetsabend um 20 Uhr beginnt, wann sollten die Interessierten dann anstehen?

Bisher keine Lösung

In der Vereinsgemeinschaft sei schon öfter über den Vorverkauf der Fleckafasnet-Karten beraten worden, doch bisher keine zufriedenstellende Lösung gefunden worden. Im kommenden März würden sich die Vorstände der Eutinger Vereine treffen und das Vorverkaufsthema nochmals aufgreifen. Nach einigen Angaben hätten manche bis zu 40 Karten pro Person gekauft, weshalb Wagner eine Limitierung in die Märzsitzung des Vereins-Gremiums hineintragen will. Allerdings glaubt er: "Wenn wir nur eine Karte pro Person ausgeben, wird gemault. Wenn wir eine bestimmte Anzahl ausgeben, beispielsweise 20 Karten pro Person, dann kommen eben vier von einem Verein."

Elisa Teufel, Marius Weinhardt und Hansi Seefried haben in einem Brief ein Gedankenspiel angestellt: "Samstag vor der Fleckafasnet, 4 Uhr früh: Person A (wir nennen sie Donald) steht im kalten Morgennebel vor dem Eutinger Rathaus. Donald ist steinreich. Er hat eine große Familie und viele Bekannte. Via Twitter hat er zur Fleckafasnet aufgerufen. 200 Personen sind seinem Aufruf gefolgt und haben bei Donald Karten gebucht. 7.30 Uhr: Weitere Käufer drängen vor das Rathaus. 10 Uhr: Verkaufsstart. Donald kauft auf einen Schlag 200 Karten. Fast alle anderen gehen leer aus." Die drei Eutinger regen deshalb ein faires Vorverkaufssystem an, denn aktuell könne einer alle Karten kaufen und später mit nur wenigen Personen in der Halle sitzen, wofür die Vereinsfasnet nicht gedacht sei. In ihren Überlegungen schlugen die drei auch vor, dass vielleicht ein zweiter Abend Sinn machen würde.