Sport: Seit seinem dritten Lebensjahr fährt Fabian Schweizer / Mit neun Jahren tritt er schon regelmäßig bei Turnieren an

Fabian Schweizer und sein Fahrrad sind eine Einheit. Der Rohrdorfer erreichte beim württembergischen Finale des ADAC-Jugend-Fahrradturniers in Calw den zweiten Platz.

E utingen-Rohrdorf. Freihändig rast Fabian Schweizer über den Hof und bremst schnell. Mama Kerstin Schweizer bleibt ruhig, denn sie weiß, dass ihr ältester Sohn alles unter Kontrolle hat. Bei seinen Fahrradturnieren kommt dann aber doch die Nervosität auf.

"Da macht keiner einen Fehler. Es kommt also nur auf die Zeit drauf an", sagt die Mutter von drei Kindern. Wegen achtzehntel Sekunden landete Fabian Schweizer beim württembergischen Finale des ADAC-Jugend-Fahrradturniers hinter Nicolas Mergenthaler aus Eschach auf Platz zwei. "Das ist schade", erklärt der Rohrdorfer, der dennoch mit seiner Platzierung überglücklich ist.

Im vergangenen Jahr hatte er am Sommerferienprogramm des ADAC-Ortsclubs Ergenzingen teilgenommen und gleich den ersten Platz erreicht. "Ich habe das vorher nicht geübt", meint Fabian, der seit seinem dritten Lebensjahr Rad fährt. Er fahre gerne mit dem Fahrrad. Am Liebsten besuche er seinen Cousin in Weitingen, denn dort sei auch gleich die Mountainbike-Strecke. Ansonsten könne er den Parcours nicht nachahmen, bei dem er Hütchen umfahren oder eine Kette einhändig von einem Gegenstand auf den nächsten legen muss.

"Das kann ich halt", sagt er lachend und fügt hinzu: "Ich hab ein neues Fahrrad seit der Erstkommunion. Damit klappt das. Mein Papa sagt, du musst nur schnell sein, dann klappt das." Damit beschreibt Fabian eine Station, an der er so schnell wie möglich die Hindernisse ohne Fehler passieren muss. "Ich hab mir die Augen zugehoben, als Fabian gefahren ist", beschreibt seine ältere Schwester Amelie die schwierigen Aufgaben.

Für Fabian ist das alles jedoch nichts Neues. Nach seinem Erfolg beim Sommerferienprogramm in Ergenzingen qualifizierte sich der Neunjährige für das ADAC-Jugend-Fahrradturnier Württemberg Süd in Laichingen. In der Altersklasse 2007/2008 der Gruppe Jugend I wurde er Zweiter. "Man kann die Strecke vorher in Ergenzingen üben, aber zu Hause haben wir keine Möglichkeit", erklärt Kerstin Schweizer. Einmal üben reichte dem Naturtalent somit.

Die ersten drei kamen eine Runde weiter und traten beim ADAC-Jugend-Fahrradturnier in Abtsgmünd gegeneinander an, wo Fabian Schweizer auf Platz eins kam. Somit ging es für ihn weiter zum Bundesfahrradturnier nach Dresden. Der Nachwuchssicherheitsradprofi schwärmt von seinen Erlebnissen: "Das war toll." Neben ihm liegt eine Medaille mit Sehenswürdigkeiten der sächsischen Landeshauptstadt, in der sich als Neunter bewies. "Da war er schon etwas traurig", erinnert sich seine Mutter.

Sie weiß auch, dass es neben der Tagesform auf die anderen Teilnehmer ankommt. Manchmal würden diese keine Fehler machen, dann entscheide die Zeit über die Platzierung. So war es nun auch beim württembergischen Finale des ADAC-Jugend-Fahrradturniers in Calw. "Wäre ich etwas schneller gewesen, dann…", denkt Fabian Schweizer darüber nach, dass er fast auf Platz eins gelandet wäre. Er hält kurz inne und wirft ein: "Jetzt weiß ich‘s: Ich hatte keinen Glückscent in der Hosentasche, sondern zwei Cent." Die Lösung reimt er sich für das kommende ADAC-Jugend-Fahrradturnier zusammen: "Nächstes Mal muss ich einen Cent nehmen."