Mit "Der Kirchenschatz" haben sich die Darsteller des SVE-Theaters ein Stück herausgesucht, das aktueller nicht sein könnte. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

SVE-Theater: Darsteller führen "Der Kirchenschatz" vom 2. bis 4. November in der Eutinger Halle auf

Eutingen. Dass sie immer am Puls der Zeit sind, zeigen die Darsteller des SV Eutingen-Theaters mit ihrem aktuellen Stück "Der Kirchenschatz". Denn derzeit wird nicht nur der Turm der Sankt-Stephanus-Kirche in Eutingen instand gesetzt. Zugleich haben sich die Darsteller ein besonderes Stück zum zehnjährigen seit der Wiederbelebung der Eutinger Theaterkultur herausgesucht. Das Werk in vier Akten wird vom 2. bis 4. November in der Eutinger Halle aufgeführt.

Eine große Umstellung müssen die Zuschauer nicht auf sich nehmen, meint die Theater-Crew. Das Stück bestehe dieses Mal zwar aus vier Akten, aber der dritte Akt sei sehr kurz. Für dieses Stück habe sich Jochen Krespach entschieden, weil die Akteure zu den Eutinger Darsteller passen würden. "Ich hatte schon nach kurzer Zeit im Kopf, wer welche Rolle einnimmt", sagte der Eutinger.

So sei die Rolle des Mesners Guido Lutz auf den Eutinger Volker Pusch zugeschnitten. "Klar, ich als Wüstgläubiger spiel den katholischen Mesner", scherzt Pusch, der zu den ersten Evangelischen im katholischen Eutingen gehört. Heute sei das Gang und Gebe, aber als er geboren wurde, war Eutingen streng katholisch. Lachen muss dabei auch Sandra Kurbjun, die dieses Mal nicht lispelt, hochdeutsch spricht oder andere Macken hat – wobei die Rolle der Pfarrköchin Lucia Beller nicht ohne sei. Wie der Name schon verrät, hat diese mächtig Dampf im Kessel. Ob sie damit den Pfarrer Kassel (Oliver Kramer) in den Griff bekommen?

Bei Umbau des Pfarrhauses und der Restauration der Fresken in der Kirche scheint einiges anders zu laufen, als geplant, woran der italienischer Restaurator, Salvatore Simonelli (Jochen Krespach) und Rüdi Gipser (Sebastian Lazar) nicht ganz unschuldig zu sein scheinen.

Zum Zehnjährigen hat sich das SVE-Theater-Team einen neuen Darsteller dazu geholt: Gemeinderats- und SVE-Mitglied Sebastian Lazar ist vielen von der Fasnet her gut bekannt. Dort schlüpft er in Rollen, wie die des Eutinger Arztes. Beim Stück "Der Kirchenschatz" wird er seine Erfahrungen aus dem Sportgelände-Bau am Talbach in Eutingen einbringen – oder auch nicht. "Die Zuschauer sollen sich einfach überraschen lassen", verrät das Theater-Team nur ein paar Brocken. Sicher ist, es wird wieder einige Missverständnisse geben. Zumal der Eutinger Ortsvorsteher Clemens Buschle (Raimund Sattler), seine Frau Elfriede Buschle (Corinna Müller) und deren Tochter Vera Buschle (Anissa Meier) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrhaus wohnen und daher mitmischen. Da kann auch die Lehrerin Dorothea Kaufeis (Chrissi Gaiser) nichts mehr retten oder vielleicht mischt sie ja mit?

Lustig ging es auf jeden Fall schon in den Proben zu, wo das Wort "Krampfader-Geschwader" eine neue Bedeutung bekam. Die Souffleusen Annette Nesch und Christine Pusch konnten sich schon manchmal vor Lachen kaum noch halten. "Kann bitte jemand Doktor Oberle holen?", prusten die Darsteller vor Lachen. Lokalkolorit darf nicht fehlen, wenn Eutingen auch keinen Ortsvorsteher hat – noch nicht.

Zum zehnjährigen Bestehen hat Stück-Organisator Krespach einen ganz besonderen Wunsch: "Wir bräuchten Verstärkung. Als ich dieses Mal die Stückauswahl getroffen habe, merkte ich, dass wir die meisten Stücke schon gespielt haben. Da ist nicht mehr viel da für die Besetzung. Und es muss einfach passen." Daher würde er sich über weitere Darsteller freuen, um auch einmal eine andere Art von Stück umzusetzen.

Mit "Der Kirchenschatz" wird heuer erstmals ein Stück von Eugen Schmid gespielt – mit dem Versprechen: "Das ist ein Stück für die ganze Familie". Karten für die Aufführungen am Freitag, 2. und Samstag, 3. November, um 20 Uhr und am Sonntag, 4. November, um 15 Uhr gibt es beim letzten Vorverkauf am morgigen Samstag, 20. Oktober, von 10.30 bis 12 Uhr im alten Sportheim.