Göttelfinger Ortschaftsrat plant künftige Verkehrsregelung in der Kaiserstraße / Entsprechende Flächen von der Gemeinde erworben

Von Peter Morlok

Eutingen-Göttelfingen. Der wichtigste Tagesordnungspunkt der jüngsten Ortschaftsratssitzung betraf den Beschlussvorschlag des Gremiums zur Genehmigung der Planung und zum Bau der Erschließungsmaßnahmen "Kaiserstraße".

Bereits in seiner Sitzung vom 28. Oktober hat der Gemeinderat über die vierte Änderung dieses Bebauungsplanes entschieden und die Planung gebilligt. Als nächster Schritt erfolgt eine verkürzte Auslegung nur zu den Punkten, zu denen Stellungnahmen von der Öffentlichkeit und den Ämtern eingegangen sind.

Dessen ungeachtet befasst sich dieser Bebauungsplan auch mit einem Teilstück der Kaiserstraße, einer Stichstraße auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Bereich. Mit Straßenmarkierung und Verkehrsschildern ist hier zwischen der Vogelsangstraße und der Brunnenstraße im Jahr 2006 eine "unechte Einbahnstraße" eingerichtet worden, die seither das Gremium mehrmals beschäftigt hat.

Bürgermeister Armin Jöchle bezeichnete diese Regelung einmal als "ein historischer gewachsener Sonderfall". Der markierte Gehweg stellt keine ausreichende Sicherheit dar und die Einbahnstraßenregelung, von der die Anlieger ausgenommen waren – daher eine unechte Einbahnstraße – wurde oft nicht verstanden oder gar nicht eingehalten.

Bereits im April 2013, als bekannt wurde, dass Wolfgang Mauch sein landwirtschaftliches Anwesen hoch auf die Scheingehöfte gegenüber dem NABU-Gelände verlagern wird, diskutierten die Anlieger bei einer Bürgerinfo über das weitere Vorgehen in diesem Bereich.

Aufweitung des Verkehrsweges wird favorisiert

Die Variante, die damals sowohl von den meisten Anwohnern als auch vom Ortschaftsrat favorisiert wurde, ist der komplette Ausbau samt Aufweitung dieses Hauptverkehrsweges, der in die dahinterliegende Wohnsiedlung mit immerhin 130 Häusern führt. Auch ist dieser Teil der Kaiserstraße der direkte Weg Richtung Kindergarten. Mit "echten" Gehwegen, die deutlich von der Straße abgesetzt sind sowie einer Straßenbreite, die den Begegnungsverkehr von zwei PKWs zulässt, könne man die jetzige Einbahnstraßenregelung aufheben, die Basis dieser Variante, bei der man freilich ordentlich Geld in die Hand nehmen müsste.

"Das ist die einzige sichere Lösung", bekräftige damals Horst Niessner die Überlegung des Ortschaftsrates, der sich für diese großzügigere und zukunftsorientierte Überlegung entschieden hatte.

Nun scheint die Umsetzung dieses Vorhabens greifbar. Im Zuge dieses Bebauungsplanes, der erst durch den Abriss des landwirtschaftlichen genutzten Bereiches möglich wurde, konnten Flächen entlang der Kaiserstraße erworben werden, die es der Gemeinde ermöglicht, die Stichstraße um- und auszubauen. Die Straße wird leicht verschwenkt und ermöglicht einen eingeschränkten Begegnungsverkehr, wie Ortsvorsteherin Diana Wally ihrem Gremium erklärte. Die Gebäude des bisherigen bäuerlichen Betriebs werden abgerissen und auf der Freifläche entstehen je zwei private und zwei gemeindeeigene Parkplätze, so ein weiteres Planungsdetail.

Für die Fußgänger wird ein baulich getrennter Gehweg angelegt, die Stichstraße soll mit zwei modernen LED-Lampen ausgeleuchtet werden und der bestehende Mischwasserkanal wird angepasst.

Insgesamt ist dieses Vorhaben im Bereich der Stichstraße mit 103 000 Euro vorkalkuliert, für die Erneuerung der Kaiserstraße stehen weitere 142 000 Euro im Planansatz. "Ohne Grunderwerb wohlbemerkt", konkretisierte Diana Wally.

Im Rat war man sich bewusst, dass diese Baumaßnahme für Göttelfingen zwar ein dicker Brocken ist, stimmte jedoch nach kurzer Diskussion einstimmig der Erschließungsplanung zu.