Blasmusik: Bezüglich der Eutingen-im-Gäu-Hymne von Conny Conrad gehen die Meinungen der Musikvereine auseinander

Beim Musikantenball in Eutingen erklang die Eutingen-im-Gäu-Hymne, die Conny Conrad zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde vor rund drei Jahren geschrieben hatte. Die drei Musikvereine in der Gemeinde haben die Noten für die Blasmusikversion erhalten.

E utingen. Eine CD mit der Hymne wurde am Ende des Musikantenballs in Eutingen abgespielt. Mit ihr rundeten die Musiker das Programm in der Eutinger Festhalle ab. "Für uns hat die Hymne dorthin gepasst, aber an der Fasnet spielen wir sie sonst nicht", erklärt Stefan Müller, der ehemalige Vorsitzende der Musikkapelle Eutingen. Die Musikkapelle Eutingen hatte die Hymne schon mehrfach bei Festen aufgeführt (wir berichteten).

Beim Eutinger Serenadenkonzert vor zwei Jahren war Komponist Conny Conrad vor Ort, als die Hymne von Stefan Müller, Herbert Woppert und Doreen Klink gesungen und von der Musikkapelle Eutingen gespielt wurde. Zudem wurde sie beim Fest zu "40 Jahre Eutingen im Gäu" mit den Ortsvorstehern, Bürgermeister Armin Jöchle, Komponist Conny Conrad sowie den Sängern auf der Bühne präsentiert. "Man braucht dafür halt Sänger, sonst geht’s nicht", weiß Stefan Müller.

Auch der Weitinger Musikverein hat die Eutingen-im-Gäu-Hymne als Einmarsch für Bürgermeister Armin Jöchle an der vergangenen Fasnet beim "Dorf der unbeugsamen Weitinger" gespielt. "Wir haben die Noten dankend erhalten, aber die Hymne noch nicht gespielt", weist Vorsitzender Andreas Gaus drauf hin, dass es bisher noch nicht gepasst habe. Für die Fasnet sei die Hymne zu komplex, doch bei Dorffesten könne sie aufgeführt werden. "Vielleicht spielt sie ja jemand beim Fest ›1250 Jahre Eutingen‹", schlägt der Vorsitzende vor, gesteht aber, dass der Weitinger Musikverein nichts geplant habe.

Der Musikverein Eintracht Göttelfingen hatte die Hymne im vergangenen Jahr herausgeholt und gespielt. "Wir haben sie aber noch nicht in unser Repertoire aufgenommen. Das kommt vielleicht noch", erklärt Anja Schneider vom Vorstandsteam der "Eintracht". Im vergangenen Jahr suchte der Musikverein einen neuen Dirigenten und hatte auch sonst einige organisatorischen Dinge umzusetzen. Ob die Hymne nun ins Repertoire aufgenommen werde, entscheide der neue Dirigent Wolfram Stifel. Geplant sei vorerst auch bei der "Eintracht" nichts Konkretes.

"Ich kenn die Hymne gar nicht", erklärt Manuel Mäder, einer der Vorsitzenden der Narrenzunft Rohrdorf. Im Ort gebe es keine Musikkapelle, weshalb bei den Abendveranstaltungen ein Musiker und bei den Umzügen Fremdkapellen gespielt hätten.

Ebenso unbekannt ist die Hymne bei der Narrengilde Göttelfingen. "Wir haben unseren eigenen Narrenmarsch", erklärt die ehemalige Vorsitzende Conny Kern.

Pascal Schmitt vom Narrenverein "Bettschoner" Weitingen kann die Hymnen-Frage verneinen: "Wir haben die Hymne nicht gespielt. Sie passt auch nicht zu unserer Fasnet."

In Eutingen übernahm die Musikkapelle die Rolle der Narrenzunft Eutingen, denn an deren Zunftbälle und beim Umzug an der Fasnet wurde die Hymne ebenfalls nicht gespielt.

Komponist Conny Conrad ist nicht enttäuscht: "Die Hymne habe ich für alle vier Ortschaften geschrieben, denn alle zusammen sind ›Eutingen im Gäu‹. Jede Kapelle kann sie singen oder instrumental spielen, wie alle Hymnen dieser Welt. Man muss es nur wollen."

Die Noten wurden allen Musikkapellen der drei Orte übergeben, beschreibt Conny Conrad: "Dass die Hymne spiel- und singbar ist und viel Freude bereiten kann, hat die Eutinger Musikkapelle nun schon seit der Uraufführung vor drei Jahren mehrfach bewiesen. Mal sehen wann die anderen nachziehen. Ich als Weitinger habe jedenfalls kein Problem damit, das Wort ›Eutingen‹ zu singen." Es bleibt also spannend, ob die Eutingen-im-Gäu-Hymne in Zukunft öfter zu hören sein wird.