Eberhard Schweizer führt als St. Martin mit seiner Fuchsstute Casell den Umzug an. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Martinsfest: Platz vor dem Kindergarten Taka-Tuka-Land wird zum Treffpunkt / Nach Laternenlauf gemütliches Beisammensein

Der Rohrdorfer Kindergarten Taka-Tuka-Land lud zum Laternenlauf zu dem rund 40 Kinder kamen. Mit Holzlaternen ging es durch die Straßen.

Eutingen-Rohrdorf. Laterne-Laufen, eine Tradition, die auf die Suche nach dem heiligen Sankt Martin zurückgeht, der sich vor der Bürde des Bischofsamtes in einem Gänsestall versteckt hatte, macht den Leuten seit vielen Generationen großen Spaß. Kaum jemand, der sich nicht an seine Kindheit und seine eigene Laterne zurückerinnern kann. Die Knirpse aus Rohrdorf werden dies sicher eines Tages auch tun.

Klein, fein, überschaubar und selbst organisiert – so wird es auch in Zukunft den Rohrdorfer Martins-Umzug geben

Wie jedes Jahr war der Platz vor dem Kindergarten Taka-Tuka-Land auch heuer zum Martinsfest, das in diesem Jahr auf einen Sonntag fiel und deshalb von den Organisatoren um einen Tag nach hinten verlegt wurde, Treffpunkt für alle Laternenläufer – ob ganz groß oder ganz klein. Um die 40 Kinder, darunter auch einige Geschwisterkinder, und mindesten doppelt so viele Erwachsene freuten sich auf den heiligen St. Martin (Eberhard Schweizer), der mit seiner Stute Casell herbeieilte, um den Umzug anzuführen.

Sie alle hielten an der örtlichen Tradition fest, ihren Martins-Umzug in Eigenregie umzusetzen, wie übrigens alle anderen Kindergärten der Gemeinde Eutingen auch. Klein, fein, überschaubar und selbst organisiert – so wird es auch in Zukunft den Rohrdorfer Martins-Umzug geben.

Kindergartenleiterin Kerstin Englisch, die im vergangenen Jahr ihre Premiere in Rohrdorf mitgestalten durfte, hatte mit ihrem Team gemeinsam mit den Taka-Tuka-Land-Kindern wieder die nachhaltig konstruierten Holzlaternen mit schönen Martins-Motiven neu beklebt und die Kinder liefen stolz mit ihren selbst gebastelten Laternen, in denen ein Teelicht brannte, herum.

In diesem Jahr fand man auf den Laternen zum Geburtstagsthema "Hexe" fantasievolle Motive. Alle mit einer Hexe, einer Katze und einem Stern. Dazwischen sah man auch viele Hightech-Laternen mit Batterie-Leuchtstab und elektrischem Licht. "Ist nicht so gefährlich und das Licht geht auch nicht ständig aus", wusste eine Oma, die mit ihrem Enkelkind am St.-Martins-Umzug teilnahm. Bis man jedoch losmarschieren konnte dauerte es noch eine kleine Weile, und die Wartezeit wurde von den etwas größeren Kindern, den "Maxi-Kindern", mit einem Lichtertanz, den sie mit ihren Erzieherinnen einstudiert hatten, überbrückt.

Dann war es aber soweit. St. Martin war da, die Jungs von der Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Rohrdorf hatten die Umzugsstrecke im Rahmen einer Nachtübung rund um den Kindergarten weitläufig gesichert und singend ging der Umzug los. An mehreren Stationen gab es eine kleine Pause, die genutzt wurde, um Martinslieder zu singen. Zwei Weitinger Jung-Musiker, Denis Dürr und David Schiebel, sorgten dabei für die musikalische Unterstützung. Neben "Laterne, Laterne" ist wohl das Lied "Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir – oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir" das bekannteste Martinslied, das natürlich auch an diesem Abend durch die Straßen tönte.

Nach der großen Laternenlauf-Runde traf man sich noch zum gemütlichen Beisammensein mit Glühwein, Kinderpunsch und Roten Würsten vor dem Kindergarten. Der Elternbeirat hatte für die nötigen Sitzgelegenheiten und die restliche Infrastruktur für diese St.-Martins-Hocketse gesorgt. Für die bleibenden Momente dieses Abends sorgten die Kinder jedoch selbst.