In der Rohrdorfer Ortschaftsratssitzung gab es zur unübersichtlichen K 4711 zum Rohrdorfer Sportgelände Diskussionsbedarf. Foto: Feinler

Kreis sieht keine Priorität in Radweg. Übergangslösung wird gefordert. Herzog: "Gemeinde tut, was sie kann".

Eutingen-Rohrdorf. "Dass sich nichts tut, das kann doch nicht sein", empörte sich eine Rohrdorferin über das Problem K 4711. Seit vielen Jahren wünschen sich Bürger, vor allem aber besorgte Eltern, einen Geh- und Radweg zur Rohrdorfer Sportanlage.

Die Straße sei vor Jahren aus Richtung Rohrdorf bis zum Tennisgelände verbreitert worden, wieso wurde dabei kein Geh- und Radweg gebaut, bemängelten die Bürger. Ortsvorsteher Rolf Walddörfer erklärte, dass beim oberen Ausbau der Kreisstraße das Wenden der LKW bedacht worden sei. Mehr hätte der Kreis nicht vorgesehen.

"Aber das kann doch nicht die Lösung sein"

Seit Jahren würden sich der Ortschaftsrat und die Gemeindeverwaltung um die Straße bemühen, der Kreis sieht darin keine Priorität. Zu niedrig sei das Verkehrsaufkommen. Die Straße sei unübersichtlich und deshalb gefährlich, warf ein Bürger ein: "Da ist jedes Auto zu viel."

Viele Kinder und Jugendliche müssten auf der schmalen Straße zu den Sportanlagen laufen. Besonders im Winter und in den Abendstunden könnte ein Unfall passieren. Dem stimmte der Ortschaftsrat zu, der schon seit Jahren Lösungswege sucht.

Mit dem Entfernen einiger Bäume entlang der Straße schuf man mehr Übersicht. Josef Dennochweiler vom Forstamt Horb erklärte, dass diese Bäume zudem Eschentriebsterben aufwiesen und deshalb gefällt wurden. Die Feldwege zu nutzen, wäre ein Ansatz gewesen. Er wurde jedoch verworfen, weil die Fußgänger und Radfahrer die Straße an unübersichtlichen Stellen überqueren müssten.

Die Erschließung über den Horber Weg wäre denkbar gewesen, jedoch würde der große Umweg nur von wenigen in Kauf genommen werden. Schilder entlang der Straße könnte man nicht aufstellen, weil es sich um eine Kreisstraße handle und der Kreis die unerlaubte Verkehrsbeeinträchtigung entfernen würde.

Mit den Grundstückseigentümern entlang der Straße hätte der Ortsvorsteher bereits erfolgreiche Gespräche geführt. Einer würde jedoch sein Grundstück nicht hergeben wollen, weil es nach dem Bau des Rad- und Fußweges eine Verschmutzung seiner Restfläche befürchte. "Aber das kann doch nicht die Lösung sein", ärgerte sich eine Mutter. Sie forderte eine Übergangslösung.

Der Ortsvorsteher meinte, dass höchstens ein Hinweisschild im Ort aufgestellt werden könnte, das auf den Außenbereich hinweise. Da auf der Straße 100 Stundenkilometer erlaubt wären, würde das wenig bringen, warfen die Bürger ein. Sie betonten auch, dass man vom Tennisgelände nur schwer auf die Straße auffahren könne, weil die Sicht fehle. Die Verkehrsschau würde sicherlich empfehlen, dass in diesem Bereich ein Spiegel angebracht werde – auf Kosten der Sportfreunde. "Wir waren schon mehrmals beim Kreis vorstellig. Die Gemeinde tut alles, was sie kann", meinte Ortschaftsrat Herbert Herzog.

Zusammen mit den Bürgern müsste man das Thema immer wieder in die Öffentlichkeit bringen, so lange, bis der Kreis handelt. Die kommende Verkehrsschau sei eine Möglichkeit, denn bei dieser werde die Kreisstraße überprüft. Bis dahin wollten die Bürger eine Unterschriftenliste erstellen, auf der sich alle Befürworter eines Rad- und Gehweges eintragen können.