Das Platzkonzert des Musikvereins Eintracht Göttelfingen unter der Leitung von Wolfram Stifel war eine Erinnerung an die Sanierung des katholischen Gemeindehauses in Göttelfingen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Platzkonzert mit dem Musikverein Eintracht Göttelfingen / Erinnerung an Gemeindehaus-Sanierung

Ein vielseitiges Programm hatte Dirigent Wolfram Stifel bei seinem ersten Platzkonzert mit dem Musikverein Eintracht Göttelfingen zusammengestellt.

Eutingen-Göttelfingen. An diesem Sonntag feierten die Gäste zudem vor dem katholischen Gemeindehaus, das vor 25 Jahren renoviert und erweitert wurde. Pfarrer Beda Hammer hatte zuvor die Messe in der Kirche gehalten. Er dankte den Musikern sowie allen Helfern, die für die Bewirtung sorgten.

Kirchengemeinderat Joachim Gölz schloss sich an und wies auf die Ausstellung zum Prozess "Kirche vor Ort" hin. Jeder Interessierte konnte seine Gedanken an eine Pinnwand hängen, damit die Zukunft der Kirche auch von Seiten der Gläubigen mitgestaltet wird. Passend zur gemütlichen Atmosphäre setzte der Musikverein Eintracht Göttelfingen die Tradition der Platzkonzerte weiter. "Früher haben wir hauptsächlich böhmisch-mährische Musik gespielt. Heute ist auch moderne Musik bei so einem Platzkonzert gefragt", wissen die Musiker.

Der seit Januar amtierende Dirigent Stifel hatte dafür ein vielseitiges Programm zusammengestellt. Gerhard Nesch führte durchs Programm. "Der Konzertmarsch ›Hoch Heidecksburg‹ wurde bereits 1912 vom thüringischen Militärmusiker Rudolf Herzer komponiert. Benannt wurde der Marsch nach dem Schloss Heidecksburg in Rudolstadt", kündigte er das erste Stück an, mit dem das Platzkonzert eröffnet wurde. Um auch für die Polka-Fans etwas zu bieten, folgte die "Böhmische Liebe" von Mathias Rauch.

Nesch stellte den Komponisten kurz vor und vertrat das Credo: "Musik verbindet Menschen. Musik braucht keine Worte." Dieses Sprichwort bewahrheitete sich in doppelter Hinsicht. Zum einen klatschten die Gäste kräftig mit. Zum anderen war auch der ehemalige Dirigent Helmut Kiefer zum ersten Platzkonzert mit seinem Nachfolger gekommen, um seine "Eintracht" zu hören. Von der Vielfalt der Stücke und der Interpretation schien auch er begeistert.

Modernes Liedgut wie "The Phil Collins Collection" von Peter Kleine Schaars oder "Westernhagen Live" von Wolfgang Wössner begeisterten nicht nur die jüngeren Gäste, sondern ließ auch die Polka- und Marsch-Fans aufhorchen. "Man hört halt einfach, dass die ganz oben spielen", freuten sich langjährige MVE-Begleiter.

Mit dem "Flieger Marsch" und darauf folgend "Latin Gold" bewiesen die Musiker, wie wandlungsfähig sie sind. Höchste Konzentration war gefragt. Doch auch Spielfreude kam bei "Von Freund zu Freund" zum Vorschein und so konnten die Musiker erst nach Zugaben wie dem Klassiker "Böhmischer Traum", "The Blues Brothers Revue" und dem "Radetzky Marsch" aufhören. Die Gäste mussten nach dem Platzkonzert aber noch lange nicht zusammenpacken. Möglichkeiten zum Austausch gab es genügend.

Wer mehr über die Geschichte des ehemaligen Pfarrhauses und des Anbaus erfahren wollte, konnte sich vor Ort schlau machen. Einige Fotos und Dias sind vom Um- und Anbau vorhanden. Mit Bettelpredigten in verschiedenen Pfarrgemeinden finanzierte der damalige Pfarrgemeinderat den Um- und Anbau. "Die Eigenbeteiligung war hoch", erinnern sich die ehemaligen Pfarrgemeinderäte rund um Heinz Eitelbuß. Der Anbau war eine große Herausforderung, nicht nur finanziell.

In die Sanierung des Pfarrhauses steckten die Helfer viel Zeit und Schweiß. Von Hand wurde einiges abgebrochen, umgebaut und saniert. "Wir hätten damals neu bauen sollen", sind sich einige der ehemaligen Bauhelfer heute sicher. Nun habe die Pfarrgemeinde jedoch ein Gebäude, das für die kommenden Jahre gerüstet sei – zumindest bis die nächsten Sanierungsmaßnahmen anfallen.