Seit Juli lebt Pfarrer a.D. Andreas Gog mit Silvia Straub in deren Elternhaus in Weitingen. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Pfarrer Andreas Gog lebt seit Kurzem in Weitingen und möchte Pfarrer Beda Hammer unterstützen

Aktuell muss sich Andreas Gog an seinen Ruhestand in Weitingen gewöhnen, denn der Pfarrer außer Dienst wirkte noch bis Juli in der Seelsorgeeinheit in Ebingen.

Eutingen-Weitingen. "Das ist, wie wenn man von 200 auf 0 Prozent herunterfährt", erklärt der 70-Jährige, dass er es ruhiger angehen lassen will.

In der Seelsorgeeinheit Eutingen möchte er als Unterstützer von Pfarrer Beda Hammer und Richard Fischer, der ebenfalls seinen Pfarr-Ruhestand genießt, mitwirken. Ebenso werde er sich im Dekanat Freudenstadt und in der Nachbarschaft einbringen. Zusammen mit seiner Pfarrhaushälterin Silvia Straub zog er im Juli in deren Elternhaus nach Weitingen. "Ich freue mich über die offene und herzliche Aufnahme. Das war ein schöner Empfang", dankt Gog allen Beteiligten.

Geboren wurde der langjährige Stetter am 2. April 1948 in Sigmaringen. Sein Vater arbeitete beim hohenzollerischen Landeskommunalverband und hatte seinen Dienstsitz in Sigmaringen. Aufgewachsen ist Gog, als jüngstes von drei Kindern, die ersten acht Jahre in Stetten bei Haigerloch. In Sigmaringen besuchte er das staatliche Gymnasium.

Schon früh entschieden, Theologie zu studieren

Ihm sei schon früh bewusst gewesen, dass er nach dem Abitur Theologie studieren wolle. "Der Wunsch hat sich schon im Kindesalter entwickelt, denn ich hatte große Nähe zu Andreas Dieringer, ein Onkel meiner Mutter. Er war Pfarrer in Stetten und ist sozusagen mein Wegbereiter", erklärt Gog. Auch der Stadtpfarrer Richard Schell aus Sigmaringen hätte seinen Weg geprägt. Zu seiner Zeit sei Andreas Gog den Ministranten beigetreten und habe sich in der katholischen Jugend eingebracht. Theologie studierte er am Wilhelmsstift in Tübingen, mit zwei Semestern in Freiburg und München. 1972 weihte ihn Bischof Karl Joseph Leiprecht in der Sankt-Martin-Kirche in Biberach zum Diakon.

Große Verantwortung übernahm Gog in seiner ersten Kirchengemeinde, in Wernau am Neckar. "Ich denke gerne an diese Zeit zurück, so kurz nach dem Studium", erinnert er sich an die Wortgottesdienste, die er gehalten hatte und die Jugendarbeit, die er umsetzte. Als letzter Weihkurs von Bischof Karl Joseph Leiprecht, erfuhr Andreas Gog seine Priesterweihe im März 1974 in der Sankt-Petrus-Canisus-Kirche in Friedrichshafen.

Vor rund 43 Jahren lernte er Silvia Straub aus Weitingen kennen, die als Familienpflegerin beim Caritasverband arbeitete. Gog war damals Vikar in der Pfarrgemeinde Sankt Josef in Stuttgart-Heslach. "Frau Straub war damals sehr engagiert in der Jugendarbeit", beschrieb er.

Als er sich auf die Pfarrstelle bei der damaligen Pfarrei Sankt Maria in Mössingen beworben und die Zusage erhalten hatte, zog Straub mit um ins Pfarrhaus nach Dußlingen. Damals seien die Gemeinden Sankt Markus in Gomaringen und Sankt Paulus in Dußlingen noch getrennt gewesen, aber über die Jahre zur Seelsorgeeinheit Steinlach-Wiesaz zusammengewachsen. Vom Steinlachtal mit seinen Orten und Gemeinden schwärmt der Pfarrer a.D. heute noch: "Ich kann mich noch gut erinnern, als wir das Gemeindehaus in Dußlingen gebaut haben und die Kirche saniert haben. Es war einiges los."

Silvia Straub hatte zehn Jahre das Pfarrbüro geleitet, mit allem, was dazu gehörte. "Sie verstand sich als Mitarbeiterin in der Kirchengemeinde. Sie hat den Kreis junger Frauen ins Leben gerufen sowie den Seniorenkreis in Dußlingen und Gomaringen geprägt", freut sich der Pfarrer a.D. über die Entwicklung. Zusammen mit einem weiteren Pfarrer war er für die anfänglichen Pfarrgemeinden und später für die Seelsorgeeinheit zuständig.

Nach zwölf Jahren wechselte er 1989 zur Seelsorgeeinheit Hohentengen. Während sich Straub in der Pfarrgemeinde in der Jugend- und Seniorenarbeit engagierte, war er nebenbei noch stellvertretender Dekan des Dekanats Saulgau. "Was schön war, dass wir damals Pensionäre als pastorale Unterstützung hatten. Das war ein schönes Miteinander", denkt Gog gerne zurück.

Letzte Station in Albstadt-Ebingen

Als letzte Pfarrstation wirkte er von 2008 bis 2018 in Albstadt-Ebingen, in der Seelsorgeeinheit Ebingen. "Das ist die größte Seelsorgeeinheit im Dekanat Balingen, neben der Seelsorgeeinheit Tailfingen", beschreibt Gog die fünf Kirchengemeinden und zwei Filialen. Weil die Pfarrgemeinden früher alle selbstständig waren und mit dem Wechsel ihres Pfarrers oft zu Seelsorgeeinheiten zusammengeschlossen wurden, mussten auch die Kirchengemeinden der heutigen Seelsorgeeinheit Ebingen unter Pfarrer Gog zusammenwachsen. "Jede hatte ihren eigenen Pfarrer. Dann kam die Seelsorgeeinheit und alle hatten gemeinsam einen Pfarrer", erklärt er die Veränderung.

Die Überlegungen zum Ruhestand kamen auf und Pfarrer Andreas Gog sowie Silvia Straub entschlossen sich, in die Heimat der gebürtigen Weitingerin zu ziehen. "Ich bin mit 15 Jahren weggezogen, das ist schon schön, wenn man wieder heimkommt", freut sich die 70-jährige Weitingerin, denn ihre Verwandtschaft lebt noch in der Heimat. Somit dürfte der neue Pfarrer außer Dienst schnell Anschluss im Jaunerflecken finden, wo er schon bei Gottesdiensten und Feierlichkeiten eingespannt wurde.