Ortsvorsteher Roland Raible (links) erhält von Bürgermeister Armin Jöchle eine Ehrung des Gemeindetags. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Ära von Ortsvorsteher Roland Raible geht zu Ende

Eutingen-Weitingen (jb). Man lässt ihn ungern ziehen den langjährigen Weitinger Ortsvorsteher Roland Raible. Bei seiner letzten Ortschaftsratssitzung gab es viele lobende und anerkennende Worte.

Bürgermeister Armin Jöchle sprach von einem denkwürdigen Tag. In Weitingen gehe eine Ära zu Ende. Es gebe eine deutliche Zäsur in der Weitinger Kommunalpolitik. Die Zusammensetzung des Ortschaftsrates in den vergangenen Jahren sei außerordentlich harmonisch. Der Rat habe sich immer als Team verstanden. "Sie haben sich mit einer großen Leidenschaft für ihre Ortschaft und das Gremium eingesetzt. Ein Ortschaftsrat kann etwas erreichen, wenn es einen Vorsitzenden gibt, der mit dieser Leidenschaft über längere Zeit dieses Amt bekleitet", meinte Jöchle. In den vergangenen 20 Jahren habe sich Weitingen gut entwickelt. Die Liste des Erreichten ist nach 35 Jahren Ortschaftsrat lang. Jöchle nannte eine ganze Litanei an Projekten, die auf den Weg gebracht und realisiert worden sind. "Es ist ihnen gelungen, mit den wenigen Finanzen, die die Gemeinde hat, für Weitingen das Bestmögliche daraus zu machen", lobte der Bürgermeister und überreichte im Namen des Gemeindetages für hervorragende Leistungen die Ehrennadel des Gemeindetages und eine Stele.

Die "Christl-Fasnetsgruppe" überreichte Raible für die Unterhaltung der öffentlichen WC-Anlage weitere 500 Euro. Diese wurde mit bisher 6000 Euro, über Jahre aufgeteilt, unterstützt und realisiert. Christl Winkler stellte auch fest, dass die Markthalle "ein Baby" von Roland Raible sei.

Rolf Schäuffele sprach Dankesworte für die Vereine. Auch Maritha Schmitt brachte für die katholische Kirchengemeinde viele Lobesworte mit.

Hermann Nesch, langjähriger Weggefährte von Roland Raible stellte fest, dass der "Lotse von Bord geht", jedoch im Vergleich zu Reichskanzler Otto von Bismarck freiwillig: "Du warst ein Lotse. So wie Bismarck im Großen die treibende Kraft war, warst du sie im Kleinen bei uns. Du hast vehement die Interessen unserer Ortschaft vertreten, immer aber auch im Gesamtblick auf die Gemeinde. Wir sind von außen oft beneidet worden um dich als Ortsvorsteher."

In seiner Abschlussrede ging Raible nochmals auf viele Themen ein und hatte auch so manchen Gedanken parat: "Wenn man Projekte angeht, mit antreibt, wie zum Beispiel in jüngster Vergangenheit das Baugebiet Seite, die Markthalle, den Umbau der Sporthalle oder das Adler-Areal überwiegt öfters in der Bevölkerung als erstes die Skepsis. Aber auch in der Dorfpolitik müssen ein paar Personen voraus gehen, Punkte einbringen, Beschlussvorschläge treffen, diese zu Mehrheiten in den Gremien bringen und dann auch umsetzen. Das kostet Kraft, Ausdauer und benötig Motivation, Zusammenhalt und Verbündete. Als Ortsvorsteher hatte ich stets den Anspruch vorauszugehen und Ideen und Projekte zum Wohl für unsere Bevölkerung anzustoßen."