Pfarrer Gerald Wamala zeigt Fotos aus seiner Heimat Uganda und erklärte den Menschen der Seelsorgeeinheit Eutingen, wie ihre Spenden verwendet wurden. Foto: Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Pfarrer Gerald Wamala erzählt von seiner Heimat Uganda / Bildung für Kinder wichtig um der Armut zu entkommen

Hunderte von Schülern auf Lehmböden in einem Klassenzimmer, eine Küche in einem Bretterverschlag und zahlreiche Projekte – Pfarrer Gerald Wamala berichtete mit seinem Vortrag in der Eutinger Pfarrscheuer von den Aufgaben, die in Uganda auf ihn warten.

Eutingen. Für eine Überraschung ist Pfarrer Gerald Wamala immer zu haben. So packte er bei seinem Bildervortrag die Gitarre aus und stimmte das Lied "Gott ist immer gut" an. Das Lied brachte für ihn zum Ausdruck, welche große Hilfsbereitschaft der ugandische Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Eutingen erfahren hatte. Denn als er seine Projekte vorgestellt hatte, unterstützten ihn einige Helfer finanziell. Diese konnten sich nun in einem Bildvortrag anschauen, wie diese Unterstützung vor Ort ankommt.

Ein Jahr lang kein Deutsch gesprochen

Lothar Schurer aus Weitingen, der ebenfalls schon einige Male in Uganda war, hatte die Fotos und Filme von Pfarrer Gerald Wamala zu einer Bilderpräsentation zusammengestellt. Mit dem Spruch "Vielen Dank aus Uganda – Deine Hilfe hilft" begann die Präsentation.

"Grüß Gott. Ich heiße Sie herzlich willkommen. Letztes Jahr habe ich viele Sachen bekommen, Kugelschreiber, Kleider und Spenden, vielen Dank", beschrieb Pfarrer Gerald Wamala. Er habe ein Jahr kein Deutsch gesprochen habe und sich daher schwer tue. Er wolle jedoch zu den Fotos einiges erzählen.

Zu den uniformierten Kindern berichtete er, dass die Monde Schule aus den Spendengeldern gebaut wurde. "Die Leute haben Stein und Sand gebracht und wir haben gebaut", erklärte Wamala. Immer wieder fragten die Zuschauer, was auf den Fotos zu sehen war. Sie wollten wissen, woher die Kinder die Schuluniform haben. "Die bekommen sie von der Kirche", wusste der Pfarrer. Viele Kinder seien so arm, dass sie sich das nicht leisten könnten. Daher wurde eine einheitliche Kleidung angeschafft.

Fotos zeigten eine Frau beim Kochen in einer Holzüberdachung, worauf die Zuschauer nachhakten, ob das die Küche sei. "Da braucht ihr aber viele Spenden, bis ihr eine Küche habt", merkten sie dem Video an, denn die Küche hatte keine Wände und keinen festen Boden, lediglich eine Feuerstelle.

Wamala erklärte, dass es immer etwas zu essen geben müsste, denn die Kinder würden zu Hause nichts oder nur wenig zu essen bekommen. "Wie die sich über die Kulis freuen", stellten die Senioren fest und fügten hinzu: "Wenn sich unsere Kinder über so eine Kleinigkeit freuen würden, das wäre was." Denn Wamala hatte einige Kugelschreiber an die Kinder verteilt.

Was er in seiner Heimat Uganda kaufen kann, besorgt er vor Ort, wie beispielsweise Medikamente für die alten Menschen. Viele hätten Schmerzen. "Der Hunger ist der größte Schmerz", bedauerte der Pfarrer. Ein weiteres Projekt zeichnete sich auf den Fotos ab, denn die Oberschule kam einem Stall gleich. Die Fenster waren einfache Holz-Laden, die zum Teil herabhingen. Anstatt auf Beton saßen die Kinder auf der Erde, die über die Jahre platt getrampelt wurde. Ein Foto zeigte rund 100 Kinder verschiedenen Alters in einer Klasse.

Die Zuschauer wollten wissen, ob die alle das gleiche lernen würden. "Die haben alle das gleiche Fach, aber jeder hat unterschiedliche Aufgaben", erklärte Wamala. Die Kinder würden in der Grundschule zuerst einmal ihre Muttersprache und später Englisch lernen. Bildung sei wichtig, damit die Kinder später einen Beruf ergreifen und aus der Armut herauskommen könnten.

Eutinger interessiert am Gemeindeleben

Wie die Jahre zuvor hatte Pfarrer Gerald Wamala auch dieses Mal wieder Ketten von den Frauen mitgebracht, die an HIV erkrankt seien. Sie hatten eine Gruppe gebildet, die sich Nähmaschinen anschaffen möchte. So könnten sie weitere Projekte zur Selbsthilfe stemmen.

Weitere Fotos zeigten das Gemeindeleben, denn die Gläubigen in der Eutinger Pfarrscheuer wollten auch dazu mehr wissen. "Bei uns wird viel getanzt, hier ist mehr Ruhe", beschrieb Wamala die Unterschiede. Allerdings daure eine Messe in Uganda viele Stunden.

Weitere Informationen: Bei weiteren Fragen können sich Interessierte an Pfarrer Gerald Wamala wenden, der noch bis Ende August in Eutingen wohnt.