Mosthocketse: Zum elften Mal lädt "Eintracht" Göttelfingen ein

Eutingen-Göttelfingen. Zum elften Mal lädt die "Eintracht" Göttelfingen am kommenden Wochenende, vom morgigen Samstag, 21. bis Montag, 23. Juli zur Mosthocketse in die bekannte "Most-Schier" in der Hochdorfer Straße nach Göttelfingen ein. Die Schnapszahl wird zünftig gefeiert, wissen die Musiker. Sie bereiten sich schon seit einiger Zeit auf ihr Fest im Innen- und Außenbereich rund um Raibles Scheuer vor.

Am Samstag geht es ab 17 Uhr nach bisherigem Brauch los. Allein schon die Scheuer von Familie Raible ist ein echter Hingucker, denn der älteste Teil ist von 1760, weiß Anton Raible. Weitere Teile wurden mit den Jahren, dem Bedarf entsprechend, dazu gebaut. "Ich hab Pläne von 1935 gefunden. Die waren komplett zerrissen, aber ich konnte die Jahreszahl noch lesen", beginnt Raible zu lachen. Er habe schon einiges in dem Most-Schuppen erlebt.

Früher seien im vorderen Bereich drei Sandsteinplatten gelegen, damit die Dreschmaschine einen festen Untergrund hatte, der Rest sei nur loser Boden gewesen. Als Familie Raible alles für das Knochensteinverlegen vorbereitete, brach Anton Raible ein. "Das war im Winter und als ich meinen Fuß aus dem Loch herausgezogen habe, war er schwarz", erinnert er sich an das rund ein Meter tiefe Loch, aus dem zahlreiche Ameisen hervorkamen. Vor der Scheuer-Erweiterung muss an dieser Stelle wohl ein Birnbaum gestanden haben. Die von den Wurzeln übrig gebliebenen Löcher nutzten die Ameisen für ihre unterirdischen Straßen. Auch habe er Tonscherben von früher gefunden.

Auf die kommende Mosthocketse freue sich Familie Raible besonders. "Es ist schön, dass sich Jung und Alt dort treffen und ins Gespräch kommen", freut sich Gerlinde Raible, ehemalige Vorsitzende des Musikvereins. Sie hatte die Idee für das bis heute noch bekannte Göttelfinger Vesperrad. "Eigentlich war das für das Bockbierfest gedacht, doch es passt einfach besser zur Mosthocketse", zeigt sie die Drehplatte, auf der Schlachtspezialitäten serviert werden.

Gemetzgert wurde anfangs in Weitingen, heute komme das Fleisch von einem Hausmetzger aus Martinsmoos (Landkreis Calw). Das Obst für den Most stammt jedoch aus Göttelfinger Obst-Gärten und je nach Saison auch aus den umliegenden Orten. Nachdem es im vergangenen Jahr mit dem Obst nicht so gut aussah (wir berichteten), hoffen alle auf eine gute Ernte in diesem Jahr.

Am Samstag beginnt die Hocketse um 17 Uhr mit der gewohnten Bewirtung im Inneren und außerhalb der Most-Scheuer. Neben den Mostspezialitäten aus eigener Herstellung gibt es auch wieder ein umfangreiches Vesper mit Schälripple mit Mostkraut, Bratwürsten, überbackenen Seelen, Ofenkartoffeln, Vesperrad, Ochsenmaulsalat und vielem mehr. "Wir im Vesperteam wollten beim ersten Mostbesen Speisen, die es nicht überall gibt", erklärt Gerlinde Raible, dass bis heute noch die Nachfrage nach dem hausgemachten Essen groß sei. Anfangs hätten die Musiker noch am Sonntag zur Mittagszeit einen Krustenbraten angeboten. "Das hab ich mal gesehen und ausprobiert", berichtete die Musikerin, dass die "Eintracht" sich kreativ zeigte. Nach dem ersten Mostbesen entstand daraus die Mosthockeste, die das Weinfest der Musiker ersetzt. Neben dem täglichen Vesper gibt es auch Kaffee und Kuchen zur gewohnten Kaffee-Zeit.

Am Samstagabend spielt Hüttenorgler Roland Epting und lädt zum Schunkeln sowie Mitmachen ein. Der Eintritt ist frei, für genügend Sonnen- und Regenschutz ist gesorgt.