Weitingens langjährige Mesnerin Anna Raible wird heute beerdigt
Von Harald Mattenschlager
Eutingen-Weitingen. Anna Raible, die langjährige Mesnerin der katholischen Kirchengemeinde Weitingen, ist am Sonntag im Alter von 87 Jahren verstorben. Die Beerdigung ist heute, Mittwoch, im Anschluss an das Requiem, das um 13.30 Uhr beginnt.
Anna Raible wurde am 11. Oktober 1927 als Tochter der Eheleute Georg und Monika Raible geboren. Schon durch die Familie erfolgte die starke religiöse Bindung von Anna Raible. Ihr Vater Georg – von Beruf Schreiner und Landwirt – war zugleich Kirchenpfleger.
Auch ihr beruflicher Weg stand im Zeichen des Glaubens. Neben einer Stellung in der Hauswirtschaft war Anna Raible eine Zeit lang Pfarrköchin bei Pfarrer Johannes Fischer. Als Dienerin der Kirche führte sie ihr Weg über das Kloster Heiligenbronn und später zur Hospitalstiftung in Horb, wo sie bis zum 60. Lebensjahr in der Küche des Altersheims arbeitete.
Mit dem Eintritt in den Ruhestand trat sie zum 1. April 1987 ihren Dienst als Mesnerin bei der katholischen Kirchengemeinde Weitingen an. Erst teilte sie diese Aufgabe als sogenannte Werktagsmesnerin, um später den Dienst komplett zu übernehmen.
Als Mesnerin kümmerte sich Anna Raible um alles rund um Kirche und Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Martinus und auch in der Wallfahrtskapelle zu den heiligen Joachim und Anna. Blumenschmuck, Kirchenwäsche und ganz besonders ihre Ministranten, zu denen sie ein herzliches Verhältnis pflegte, waren bei ihr stets in guter Hand. Die Messdiener waren ihr ein und alles und hatten in Anna Raible stets eine liebenswürdige Ansprech- und Vertrauensperson.
Eine Leidenschaft Anna Raibles waren auch die Blumen, was man an ihrem schönen Garten vor dem Haus in der Eckenweiler Straße eindrücklich sehen konnte. Alljährlich ist am Haus von Anna Raible auch einer der Altäre der Weitinger Fronleichnamsprozession aufgebaut und prächtig geschmückt.
Mit 83 Jahren wurde die verdiente Mesnerin im April 2010 im Rahmen eines Gottesdienstes aus dem Kirchendienst verabschiedet. Bereits zuvor hatte sie ihre Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nur noch eingeschränkt ausgeübt.
Pfarrer Klaus Rennemann würdigte seinerzeit die scheidende Mesnerin: "Sie haben durch Ihr Gebet und Ihren Dienst die Atmosphäre geprägt und den Kirchengemeindemitgliedern den Zugang eröffnet, selbst den Gott des Lebens spüren zu können."
Vor rund zwei Monaten ließen Anna Raibles Kräfte nach und sie musste ins Krankenhaus. Bis dahin hatte sie sich noch selber in ihrem Haus versorgt und konnte mit Hilfe eines Rollators auch noch Spaziergänge unternehmen.
