Die Kreuzung in der Ortsmitte war eine der großen Baumaßnahmen, deren Abrechnung nun endlich vorliegt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Abrechnungen für einige große Baumaßnahmen liegen endlich auf dem Tisch

Darauf haben Gemeinderäte und Bürgermeister Franz Moser lange gewartet: Die Abrechnungen der Tiefbaumaßnahmen Lange Gasse und Locherhofer Straße liegen nun endlich vor. Jetzt fehlt nur noch die Schlussrechnung zur Hardter Straße.

Eschbronn. Um rund 210 000 Euro teurer wurde der Teilausbau Lange Gasse, der seit Sommer 2016 fertiggestellt ist. Nach der von Bürgermeister Franz Moser im Detail erläuterten Maßnahme wurden ursprünglich 383 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Die Abrechnung ergab nun ein Ergebnis von rund 592 000 Euro, was jedoch für ihn und das Ratsgremium keine Überraschung war.

Die Räte hatten mehrmals außer- und überplanmäßige Mittel bewilligt, so zum Beispiel für die Verlängerung des ersten Bauabschnitts der Strecke zwischen der Einmündung Pfarrgasse und der Kreuzung Moosgasse um insgesamt etwa 45 Meter (31 100 Euro Mehrkosten). Zudem fielen dort auch weitere Kosten für den Kanal und die Wasserleitung an. Letztere wurde zudem ein Stück in die Moosgasse hinein verlängert und in einem Bereich eines privaten Grundstücks musste sie neu verlegt werden. Außerdem kam eine unvorhergesehene Bachverdolung (48 600 Euro) hinzu, und für die Breitbandversorgung wurden Leerrohre für 65 700 Euro verlegt.

Rat Christoph Meyer-Sander bemängelte, dass bei der Kalkulation nicht zehn Prozent für Unvorhergesehenes eingeplant werden. Er befürchte, dass es der Gemeinde bei der geplanten Schulbaumaßnahme genauso ergehe.

Wie Moser einräumte, sei der Haushaltsansatz deutlich überschritten worden. Es sei aber auch vieles hinzugekommen, was im Vorfeld nicht bekannt gewesen sei. So sei zu diesem Zeitpunkt das Projekt "Gas und Glas" noch nicht konkretisiert gewesen. Dass die Kommune auf diesen Zug aufgesprungen sei, habe sich jedoch als goldrichtig erwiesen. Für den Straßen- und Kanalbau habe die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von insgesamt 163 000 Euro erhalten, informierte der Bürgermeister. Die nochmalige Bereitstellung von knapp 34 000 Euro überplanmäßigen Mitteln befürwortete das Ratsgremium einstimmig.

Der Ausbau der Locherhofer Straße im Ortsteil Mariazell zwischen Kreuzung Hauptstraße und Einmündung der Straße Wiesen kostete rund 432 000 Euro. Der Anteil der Gemeinde beträgt 268 000 Euro, der des Landkreises 164 000 Euro. Im Haushalt waren 242 000 Euro vorgesehen. Während der Baumaßnahme wurden überplanmäßige Haushaltsmittel in Höhe von 55 300 Euro bewilligt, von denen haushaltstechnisch allerdings nur 25 800 Euro verbraucht wurden. Die Fertigstellung erfolgte bereits im Sommer 2015.

Die Mehrkosten resultieren zum einen aus einer vom Gemeinderat beschlossenen Verengung des Kreuzungsbereichs sowie der Verlegung von Leerrohren für die Breitbandversorgung. Auch hier, wie in der Locherhofer Straße, wird laut Moser eine Vermietung der Leerrohre ins Auge gefasst, wenn es keine Förderung vom Land gibt.

Auf Anfrage von Ratsmitglied Kai Echle versicherte der Bürgermeister, dass die Kosten für die nachträgliche Änderung des Kreuzungsbereichs nicht in der Rechnung enthalten seien. Aber diese Kosten habe nicht der Steuerzahler zu tragen. Inzwischen sei die Sache zwischen Ingenieurbüro und Baufirma geregelt. Die Einmündung von der Hauptstraße in die Locherhofer Straße von Hardt und Weiler kommend musste großzügiger gestaltet werden, weil Lastzüge beim Abbiegen auf dem Gehweg fuhren. Dies hatte der Gemeinderat dem Ingenieurbüro als Fehlplanung unterstellt.

Bei der Maßnahme Hardter Straße wird der Landkreis der Gemeinde ihren Teil in Rechnung stellen. Bisher wurden schon Abschlagszahlungen geleistet.