Ein Auto-Kennzeichen bietet der Polizei einen vielversprechenden Ansatz, um die Täter zu finden, die in der Nacht zum Sonntag in Mariazell einen jungen Mann krankenhausreif schlugen. Foto: Strobel

Polizei stößt bei Verwandten von Halter auf Parallelen zu möglichen Tätern. Opfer kann Krankenhaus verlassen.

Eschbronn-Mariazell - Ein Auto-Kennzeichen könnte die Polizei zu den Gewalttätern führen, die in der Nacht zum Sonntag in Mariazell einen Fußgänger krankenhausreif schlugen. Jedenfalls ist ein Kennzeichen inzwischen zur Fahndung ausgeschrieben.

Zur fraglichen Zeit war ein Fußgänger von vier Insassen zweier Fahrzeuge brutal zusammengeschlagen worden. Dabei erlitt das Opfer erhebliche Gesichtsverletzungen, die in einer Klinik in Tübingen operiert werden mussten (wir berichteten mehrfach).

Zunächst hatte die Polizei durch einen Ablesefehler ein falsches Kennzeichen eines der beiden beteiligten Fahrzeuge verfolgt. Es stellte sich allerdings heraus, das die Halterin dieses Autos, eine ältere Dame, als Täterin mit Sicherheit nicht in Frage kommt.

Der zuständige Sachbearbeiter im Polizeirevier Schramberg, Thomas Mey, traf bei der weiteren Recherche, indem er ähnliche Buchstaben- und Zahlenkombinationen prüfte, auf ein Fahrzeug, das nach der Zeugen-Beschreibung ebenfalls in Frage kommen könnte. Über den Halter machte er einen Verwandten und eine junge Frau ausfindig, deren Namen denen ähneln, die von Zeugen am Tatort gehört worden sind.

Das Kennzeichen, das zu den Tätern führen könnte, wurde allerdings vor einiger Zeit als verloren gemeldet. Ob dies der Wahrheit entspricht, müsse geprüft werden, so Mey im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Fahndung nach dem Kennzeichen sei bereits angelaufen.

Inzwischen hat der Beamte die Fotos dieser Personen angefordert, die er jetzt mit den Personen auf dem Video vergleichen wird, das den Angriff auf den jungen Mann in Mariazell zeigt. Immerhin, das Alter der mutmaßlich Beteiligten könnte passen. Auch weitere Indizien müssten noch überprüft werden, erläutert Mey seine Vorgehensweise. Von der Vernehmung des fraglichen Fahrzeug-Halters erwartet sich Mey weitere Erkenntnisse, wie er sagt.

Auch nach dem zweiten Fahrzeug, beide trugen VS-Kennzeichen, wird nach wie vor gesucht. Der Halter eines passenden Fahrzeugs, das zunächst in Frage kam, hielt sich allerdings nach Ermittlungen der Polizei mit Sicherheit zur fraglichen Zeit nicht in der Nähe des Tatorts auf.

Wichtig sei die Aussage des Opfers, betont Mey. Gestern stand der junge Mann kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus. Allerdings ist eine Vernehmung nicht ganz einfach, denn der Mann kann aufgrund seiner schweren Kieferverletzung nicht sprechen. "Dann eben schriftlich", so Mey. "Er kann ja aufschreiben, was er weiß."