Das sind die Farbenspiele auf der politischen Stadtkarte für die Kommunalwahl. Klicken Sie sich durch die einzelnen Stadtbezirke. Foto: Lange/StN

Zwölf Parteien und Listen haben bei der Kommunalwahl um Stimmen gerungen. Und elf davon haben es in den Gemeinderat geschafft. Kein Wunder, dass die politische Landkarte Stuttgarts bunter geworden ist.

Zwölf Parteien und Listen haben bei der Kommunalwahl um Stimmen gerungen. Und elf davon haben es in den Gemeinderat geschafft. Kein Wunder, dass die politische Landkarte Stuttgarts bunter geworden ist.

Stuttgart - Es ist die Wahl, bei der man nach Herzenslust Stimmen vergeben darf, und das auch noch in Ruhe zu Hause. Doch die Mehrzahl der Stuttgarter ignorierte die Kommunalwahl, nur noch 46,6 Prozent füllten die Stimmzettel aus. 2009 waren es noch 48,7 Prozent gewesen. Ganz bitter sieht es in Zuffenhausen aus, da gingen nur 36,1 Prozent wählen, in Wangen waren es mit 37 Prozent nur unwesentlich mehr. Die Degerlocher und die Sillenbucher sind dagegen fast schon euphorische Stimmenverteiler, in den beiden Stadtbezirken gingen mehr als 57 Prozent der Wahlberechtigten wählen.

Hier geht's zu den detaillierten Ergebnissen der Gemeinderatswahl in Stuttgart.

In beiden Bezirken legte die CDU auch deutlich zu. So wie in allen Stadtbezirken. Am Ende waren es 28,3 statt 24,3 Prozent. Selbst in West, Süd und Mitte gelangen ihr Zuwächse. Zwar liegt die CDU dort immer noch hinter den Grünen. Doch gelang es ihr, die Innenstadtbezirke Nord und Ost von den Grünen zurückzuerobern. Ihr bestes Ergebnis erreichte die CDU in Mühlhausen mit 36,6 Prozent. In Münster legte die CDU um nahezu zehn Prozent zu auf 35,4 Prozent.

Die Grünen haben zwar verloren, fielen um 1,3 Prozent auf 24 Prozent. Doch interessanterweise haben sie in etlichen Außenbezirken zugelegt, so etwa in Zuffenhausen, Wangen, Weilimdorf, Stammheim, selbst in der Diaspora Mühlhausen. Zwar nicht so viel, dass es reichte, die starken Verluste in der Innenstadt auszugleichen – in Mitte waren das fast neun Prozent, im Westen 4,7 Prozent. Doch das zeigt, insgesamt haben die Grünen sich eine breitere Basis geschaffen.

Die SPD hat auf breiter Front verloren, in allen 23 Stadtbezirken erhielt sie weniger Stimmen. Statt 17 Prozent wie vor fünf Jahren waren es nur mehr 14,3. Einbrüche hatte sie in Münster von 25,5 auf 17 Prozent und in Wangen von 22,3 auf 16,3 Prozent. In Nord bekam sie nur noch 11,6 Prozent, und dass Bezirksvorsteher Martin Körner auf Listenplatz eins für die SPD antrat, brachte ihr im Osten auch nur 15,7 Prozent ein.

Die Freien Wähler sackten von 10,3 auf 7,1 Prozent ab. In Hedelfingen und Obertürkheim reichte es trotz Verlusten immer noch für Werte über 20 Prozent. In den Innenstadtbezirken spielen die Freien Wähler dagegen kaum noch eine Rolle. Dort ist die SÖS stark. Mehr als acht Prozent in Mitte und Ost halfen ihr zu einem Gesamtergebnis von 5,4 Prozent. Auch die Linke liegt in der Innenstadt fast durchgängig über fünf Prozent. In den Außenbezirken schwächelt sie, kommt so wie 2009 auf 4,5 Prozent. Die FDP erreicht in Birkach, Botnang und Nord noch über acht Prozent, doch verlieren die Liberalen durchgängig, landen statt bei 10,9 bei 5,9 Prozent. Die AfD hat in Stammheim mit 7,1 Prozent ihre Hochburg, kommt aus dem Stand auf 4,7 Prozent. Die Stadtisten holen insgesamt 1,7 Prozent, im Süden bekommen sie 4,7 Prozent. Die Piraten bewegen sich fast durchgängig rund um ihr Gesamtergebnis von zwei Prozent. Die Studenten kommen in Mitte und Vaihingen auf ihre besten Ergebnisse – eben da, wo Studenten wohnen.