Körperlich harte Arbeit erledigen die Helfer des Albvereins an der Käpelleshalde. Foto: Albverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Käpelleshalde: Naturschutzgebiet, Kraftplatz und Aussichtspunkt wird gemäht

Epfendorf. Früher waren nahezu alle Hänge im Neckartal um Epfendorf beweidet, heißt es in einer Mitteilung des Albvereins. Die Landschaft wurde dadurch offen gehalten. Nur der stachelige Wacholder wurde nicht von den Schafen und Ziegen abgefressen. Dadurch entstanden die Wacholderhalden. Eine ganz besondere ist die Käpelleshalde in Epfendorf.

Durch die sonnige, steile Südlage und den mageren, kargen Boden entstand ein Naturjuwel. Eine typische Magervegetation entwickelte sich – vom Frühjahr bis in den Herbst hinein einzigartig. Beginnend mit den Küchenschellen, später Thymian und Oregano, Graslilien, Engelwurz, Knabenkraut, um nur einige zu nennen.

Die Landwirtschaft hat sich verändert. Um profitabler zu arbeiten, wurden die Maschinen größer und lauter, die Flächen weitläufiger und effizienter, heißt es weiter.

Die kargen Hänge wurden landwirtschaftlich nicht mehr genutzt und verbuschten in kürzester Zeit. Damit die Käpelleshalde trotzdem so bleibt, hat der Albverein Epfendorf vor einigen Jahren die Patenschaft übernommen und kümmert sich um den Erhalt der Naturschönheit. Nun war es wieder Zeit, zu mähen. Dies erledigte der Landschaftspflegetrupp vom Albvereins-Hauptverein in Stuttgart, welcher auch über das Regierungspräsidium und einen Naturschutzfonds finanziell gefördert wird.

Die körperlich harte Arbeit wurde jetzt von zwei jungen Männern und einer Frau über mehrere Tage erledigt. Auch ihnen war die Begeisterung für dieses Naturidyll anzumerken.

Das machte die Arbeit leichter, obwohl die Käpelleshalde laut Aussage der jungen Frau der zweitsteilste Hang war, den sie in ihrer einjährigen FÖJ-Zeit (freiwilliges ökologisches Jahr) in ganz Baden-Württemberg bearbeitet hat. Einer der jungen Helfer war so begeistert, dass er wahrscheinlich sogar seinen Urlaub hier verbringen wird, schreibt der Albverein. Zwei Tage lang dauerten die Mäharbeiten.

Um die Verpflegung kümmert sich der Epfendorfer Ortsverein

Weitere zwei Tage waren erforderlich, um das Mähgut mit Rechen und Gabel abzuräumen – so wird der Boden mager gehalten. Gestärkt wurde der Landschaftspflegetrupp durch die Verpflegung über den Epfendorfer Albverein und Vermieterin Agnes Klausmann.

Wanderer können sich also auch zukünftig an der schönen Aussicht erfreuen und die besondere Stimmung an der oben am Hang thronenden Kapelle genießen. Hier oben, so betont der Albverein, erlebe man Ruhe und Weite – ein Luxus in der heutigen Zeit.

Zudem habe Epfendorf noch weitere Aussichtspunkte zu bieten: den Höhinger Felsen, den Tischfelsen, das Kapfkreuz, die Schenkenburg und den Tierstein in Talhausen, um nur die Markantesten zu nennen.