Um beim Hochwasserschutz mitzuwirken, soll Epfendorf einen Schutzwall an der Schlichem bauen. Foto: Bier Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochwasserschutz: Epfendorf will sich an der Bildung eines Zweckverbandes beteiligen

Epfendorf. Um die Frage, ob sich Epfendorf mit anderen Gemeinden zu einem Verband zusammenschließt, um in Sachen Hochwasserschutz mitzuwirken, war ein Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Aufgrund der vermehrt auftretenden Starkniederschlagsereignisse waren in mehreren Gemeinden an der Schlichem Überlegungen zu einer Verbesserung des Hochwasserschutzes angestellt worden. So wurde das Ingenieurbüro Heberle aus Rottenburg vom Gemeindeverwaltungsverband Oberes Schlichemtal mit einer Studie beauftragt.

70 Prozent Förderung

Im Rahmen einer Flussgebietsuntersuchung wurde dargestellt, wie groß die Wasserabflüsse bei verschiedenen Szenarien sind und wie diese ablaufen. Außerdem wurden Schäden ermittelt, die durch ein mögliches Hochwasser entstehen könnten. Dazu mussten auch alle Gebäude und Einrichtungen aufgenommen werden, die nach den Ergebnissen der Hochwassergefahrenkarten von einem Hochwasser betroffen sein könnten.

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Rahmen einer Infoveranstaltung für die Mandatsträger der Städte und Gemeinden Ende November vergangenen Jahres vorgestellt. Notwendig sei die Errichtung von Hochwasserrückhaltebecken bei Rathausen und Zimmern unter der Burg sowie eine Brückenaufweitung in Dautmergen.

Ergänzend müssten Linienmaßnahmen, wie Mauern und Deiche in den Ortslagen, durchgeführt werden.

Nun geht es darum, ob sich die betreffenden Gemeinden (Meßstetten, Obernheim, Hausen am Tann, Ratshausen, Schömberg, Weilen unter den Rinnen, Dotternhausen, Dormettingen, Dautmergen, Rosenfeld, Dietingen, Epfendorf und Zimmern unter der Burg) zu einem Zweckverband zusammenschließen.

Der Eigenanteil der Gemeinden an den Gesamtkosten von rund 13,5 Millionen Euro würde mit einer landesseitigen 70-Prozent-Förderung etwa vier Millionen Euro betragen. Ergänzend könnten Investitionshilfen aus dem Ausgleichstock beantragt werden.

In der Kostenverteilung würde die Gemeinde Epfendorf mit einem Faktor von 1,37 auf etwa 55 000 Euro für die Errichtung eines Hochwasserschutzwalls kommen bei einer errechneten potenziellen Schadenshöhe von etwa 9600 Euro.

Wie bei einer Perlenkette

Die Maßnahmendurchführung werde dann auf einen zeitlichen Rahmen von sieben bis zehn Jahren festgelegt, erklärte Bürgermeister Peter Boch. "Unsere Maßnahme ist im Vergleich zu den anderen relativ klein und kann nebenher laufen, dann, wenn es der Haushalt erlaubt", meinte er.

Wie bei einer Perlenkette sei es aber nötig, dass sich alle Gemeinden mit ihren vorgesehenen Maßnahmen beteiligen. "Den besten Hochwasserschutz gibt es, wenn alle Maßnahmen geschehen sind, da sie ineinander greifen", meinte Boch. Epfendorf könne also das Zünglein an der Waage sein. Zudem mache ein Zweckverband die maximale Förderung von 70 Prozent überhaupt erst möglich.

Einstimmig beschlossen die Epfendorfer Gemeinderäte daraufhin, sich grundsätzlich an der Bildung eines Zweckverbands zu beteiligen.