Auf die Blitzerattrappe in Enzklösterle wurde schon im Oktober 2015 aufmerksam gemacht. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Blitzerattrappe steht noch

Sogar aus Thüringen kommt eine Anfrage an unsere Zeitung. Und zwar wie’s denn jetzt mit der Blitzerattrappe in Enzklösterle aussieht. Respektvoll wird von anpackenden Bürgern gesprochen.

Enzklösterle. Das Ganze liegt schon eine ganze Weile zurück. Die Blitzerattrappe war im Oktober 2015 sogar Thema im Gemeinderat. Kurz zuvor ist nämlich ein 42-jähriger Motorradfahrer nachmittags bei einem Sturz schwer verletzt worden. Er war auf der Fahrt von Enzklösterle in Richtung Poppeltal aufgrund des vermeintlichen Blitzers erschrocken, bremste stark ab und stürzte. Er wurde laut Polizeibericht von Anwohnern versorgt und in ein Krankenhaus gefahren. Der Sachschaden belief sich auf rund 1500 Euro.

Deutlich kleiner als übliche Anlagen

Die Attrappe stehe immer noch. Das teilte Sylvia Schal auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit. Der Grund dafür ist, dass "die Anlage deutlich kleiner als übliche Blitzeranlagen ist, es also auf den ersten Blick erkennbar ist, dass es sich um eine Attrappe handelt". Ergänzend hierzu erläutert Janina Müssle, die stellvertretende Pressesprecherin des Landratsamts, dass "es keine pauschale Vorgehensweise bei Blitzerattrappen gebe, sobald jedoch die kleinste Gefahr davon auszugehen droht, sie umgehend entfernt wird". Dies geschehe auf Kosten des Aufstellers.

Sabine Doll, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Karlsruhe, teilte gegenüber unserer Zeitung mit, dass es außer der Attrappe in Enzklösterle in letzter Zeit noch eine weitere Meldung gegeben habe. So soll während der Baustelle in der Höfener Ortsdurchfahrt eine an der Umleitungsstrecke gestanden haben – als die Beamten vor Ort eintrafen, konnte jedoch keine Attrappe gesichtet werden.

Der interessierte Leser aus Teichel in Thüringen stellte übrigens fest: Anwohner in seinem Ort überlegten auch, eine Blitzsäulenattrappe aufzustellen, da die Polizei die 30 Kilometer pro Stunde auf der B 85-Ortsdurchfahrt viel zu selten und zu unmöglichen Zeiten – außerhalb der Rushhour – kontrolliere. Auf mehrfache Nachfrage erhalte man lediglich die Information, dass Personal und Technik fehlen. Wenn ein Kontakt zu den Attrappe-Erbauern aus Enzklösterle zustande käme, würde er sich sehr freuen.