Haushalt: Zuführungsrate steigt in Enzklösterle deutlich an / Personalkosten sind ein Kritikpunkt

Enzklösterle. Gegenüber dem Vorjahr sieht in der Gemeinde Enzklösterle der aktuelle Haushaltsplan eine Steigerung der Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt um das 57-fache auf 210 802 Euro vor. Dennoch appellierte der Gemeinderat bei der Verabschiedung des Zahlenwerks zu einem weiteren Sparkurs.

Kämmerin Sarah Horn fasste die Eckpunkte zusammen, nachdem das Gremium in Vorberatungen die Schwerpunkte gesetzt hatte. "Vorweg, der Haushalsplan ist besser als im Vorjahr", verwies Horn unter anderem auf Steigerungen der Schlüsselzuweisungen um rund 230 000 Euro. Bei einem Gesamtvolumen des Haushalts in Höhe von 4,55 Millionen Euro entfallen 3,76 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt. Die darin enthaltenen Personalkosten von 920 000 Euro waren ein Kritikpunkt im Gemeinderat. "Über einzelne Besetzungen entscheidet das Gremium gesondert, aber ohne Planung müsste ich einen Nachtragshaushalt erstellen", so die Kämmerin, zumal in Kindergarten und Bauhof zusätzlicher Bedarf erkennbar sei und laufende Tarifverhandlungen Auswirkungen zeigen würden.

Gleichzeitig sieht der Vermögenshaushalt mit knapp 789 000 Euro stattliche Investitionen vor, die nicht zuletzt durch den Breitbandausbau geprägt sind, für die von der Gemeinde mehr als 200 000 Euro zu stemmen sind. "Aufgrund der extrem hohen Investitionen in der Zukunft können wir uns kein Jahr leisten, den Sparkurs zu lockern", stimmte Steffen Frey Ratskollege Sebastian Frey zu, Fehlbeträge frühzeitig zu tilgen. "Wir haben bei den Vorberatungen alle Möglichkeiten ausgequetscht und haben außerdem bei den Tarifabschlüssen keinen Einfluss", hielt Carsten Sternberg entgegen.

Neue Kreditaufnahme

Da außerdem Haushaltsreste in Höhe von 821 000 Euro gebildet und einer Kreditaufnahme von rund 88 000 Euro zugestimmt wurden, ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 2492 Euro. "Obwohl der Haushalt sich positiv entwickelt, dürfen wir uns darauf nicht ausruhen. Wir werden dennoch große Projekte wie den für die Gemeinde wichtigen Breitbandausbau angehen, der auch Bedeutung für einen Bevölkerungszuwachs hat", sagte Bürgermeisterin Petra Nych.

Bei zwei Gegenstimmen von Steffen Frey und Sebastian Frey sowie der Enthaltung durch Jürgen Girrbach wurde der Haushaltsplan verabschiedet.