Die Schlange ist im Eimer: In dem Plastikgefäß konnte die Barren-Ringelnatter in Enzklösterle abtransportiert und wieder der Natur übergeben werden. Foto: Ziegelbauer

Ungiftige Barren-Ringelnatter treibt ihr Unwesen. Im Eimer geht es wieder zurück in die ungestörte Natur.

Enzklösterle - Menschenschlangen gab es dank einer guten Organisation des ersten DRK-Blutspendetermins des Ortsvereins Oberes Enztal in Corona-Zeiten in der Festhalle in Enzklösterle am Mittwochnachmittag nicht. Dafür aber eine tierische Schlange im Garten des der Festhalle benachbarten Gebäudes Friedenstraße 18, die eine kurze und heftige Hektik auslöste.

Ein Schreck der größeren Art war die Begegnung mit der mehr als einen Meter langen Schlange für Martina Kehl beim Wäscheaufhängen im Garten in Enzklösterle kurz nach 17 Uhr. Seitlich der Festhalle befand sich das Empfangszelt für die Besucher des Blutspendetermins, wo gerade Dieter Kunz, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins und Bereitschaftsleiter und sein Rot-Kreuz-Kamerad und Vorstandsmitglied Ralph Flaig im Dienst waren.

Kunz, seit vielen Jahren in Enzklösterle als Helfer vor Ort (HvO) tätig, zeigte auch in dieser Minute ein beherztes Handeln und eilte zusammen mit Flaig zum Garten, um die Schlange mit Hilfsmitteln in einen Eimer zu bugsieren, diesen luftdurchlässig zu schließen und sie damit dingfest zu machen.

Forstwirt kommt zur Begutachtung

Schnell kam Kunz die Idee, Michael Bredenhagen als erfahrenen Forstwirt zu alarmieren, der zusammen mit seinem Vater Werner schon seit vielen Jahren die Tiere im Hirschpark betreut. Nur wenige Minuten dauerte es, bis beide am Ort des Geschehens eintrafen, um die zwischenzeitlich ruhiger gewordene Schlange zu begutachten. "Keine Kreuzotter, aber auch keine Ringelnatter", waren die ersten Kommentare von Michael und Werner Bredenhagen, die die Schlange im Eimer mitnahmen, um sie abseits der Wohnbebauung wieder der Natur zu übergeben.

Noch am frühen Abend von Michael Bredenhagen vorgenommene Nachforschungen im Internet ergaben, dass es sich bei der Schlange um eine ungiftige Barren-Ringelnatter (Natrix Helvetica) handelte, wie sie in der Schweiz, in England, Frankreich, den Benelux-Ländern, Italien und im Südwesten-Deutschlands vorkommt. Wissenschaftler sehen sie nicht als eine Unterart der Ringelnatter, sondern als eine eigene Art.

Ringelnattern stehen in Deutschland unter besonderem Schutz und gelten in vielen Bundesländern als gefährdet oder sogar als stark gefährdet.