Zum Gemeindeforum versammelten sich 200 Gäste in der Festhalle und sprachen über die Berührungspunkte mit der Kirche. Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: 200 Gäste beim Gemeindeforum in der Festhalle / Berührungspunkte mit der Kirche

Unter dem Motto "Bleibt die Kirche im Dorf?" versammelten sich etwa 200 Gäste in der Festhalle zum Gemeindeforum. Bürgermeisterin, Schulen und Vereine sprachen über ihre Berührungspunkte mit der Kirche.

Enzklösterle. Moderator Norbert Graf wies darauf hin, dass dieses Forum Teil der Visitation durch Dekan Joachim Botzenhardt und Schuldekan Torsten Trautwein sei. Es geht um die gegenseitige Wahrnehmung innerhalb der Kirchengemeinde, "was prägt uns?", und wie wird die Kirchengemeinde von Bürgermeisterin, Schule und Vereinen, sowie anderen christlichen Gruppen unseres Ortes wahrgenommen. Den Beginn des Abends gestaltete der Kirchenchor mit den Liedern "Ewiger Gott, Du Schöpfer der Welt" und "In Gottes Hand sind wir geborgen". Der Kinderchor sang "Wer bittet, dem wird gegeben".

Bürgermeisterin Petra Nych stellte den Ort dar und verwies darauf, dass die Kirche mitten im Ort die Konstante im Leben der meisten Menschen sei. Sie attestierte Pfarrer Martin Kohnle im Sinne "Suchet der Stadt Bestes", dass er immer da sei, wenn man ihn brauche. Er habe immer ein offenes Ohr, auch für die Feuerwehr.

Schüler bejahen Unterricht

Bei Einsätzen gebe er seine Unterstützung, helfe der Seele, sage auch mal deutlich die Wahrheit und sei als Vermittler tätig. Der Dank ging auch an seine Ehefrau Magdalene. Enzklösterle brauche die evangelische Kirche.

Rektorin Petra Schroth betonte, dass die Berührungspunkte wie etwa Schulgottesdienste von Grundschule und Kirche in der Person des Pfarrers liege. Der Religionsunterricht sei eine wichtige Angelegenheit. Schulgottesdienste seien Berührungspunkte von Kirche und Schule. Bei einer Befragung der Schüler bejahten fast alle die Wichtigkeit des Religionsunterrichtes. Ein humorvoller Sketch durch Schüler der Grundschule rundete den Beitrag von Schroth ab. Der Leiter der Gefährdetenhilfe Wegzeichen, Wolfgang Isenburg, wies darauf hin, dass es wichtig sei, das Evangelium von der Auferstehung Jesu Christi zu bezeugen. Er zeigte sich dankbar, dass Pfarrer Kohnle und er einer Meinung in wichtigen Fragen seien.

Gemeinderat und Mitglied der katholischen Kirchengemeinde St. Augustinus Carsten Sternberg regte eine "ökonomische" Ökumene an. Die christlichen Kirchen in Enzklösterle könnten, wo möglich, besser zusammenarbeiten. Das Gottesdienst-Team trug das Lied "Unterwegs mit Gott finden wir das Leben" vor, begleitet von der Leiterin Anita Haag. Stefan Heck überbrachte Grüße von der Gemeinde für Christus, der etwa 30 Personen aus Enzklösterle angehören.

Die Zusammenarbeit zeige sich darin, dass Mitarbeiter aus der Gemeinde für Christus bei der evangelischen Kirche Jugendarbeit leisteten. "Wir schätzen unsere Kirchengemeinde und Kohnles. Uns verbindet die Liebe zu Gottes Wort und zu Jesus." Die Jungschar der Kirchengemeinde präsentierte sich mit einem Video. Ein Beitrag aus der Gastronomie war ein Brief von Andreas Schraft vom Berghof. Michael Conrad berichtete von der Berührung des Skiclubs mit der Kirche. Öfters gebe es terminliche Überschneidungen im Winterhalbjahr, der Skisaison, bei den Konfirmanden.

Pfarrstelle bleibt erhalten

Hermann Merkle vom VdK sagte, Pfarrer Kohnle sei ein "Schwarzwälder Urgestein" geworden. Er sei ein Seelsorger zum Anfassen. Kohnle mache nicht große Worte, sondern übersetze das Wort Gottes in den Alltag. Außerdem sei er ein Förderer von Enzklösterle. Im Seitenbereich der Halle waren Stände und Plakate aufgebaut: Von Feuerwehr, Gefährdetenhilfe, Helfenden Händen, VdK, sowie ein Ostergarten der Kinderkirche, Jungschar, Cafe Sammeltasse, Frauenfrühstück, einem geplanten Männervesper, Mutter-Kind-Kreis und Weltgebetstag. Zudem konnten auf Zetteln Anregungen und Wünsche sowie die Vorstellung, wie die Gemeinde in zehn Jahren aussehe, notiert werden. Jemand schrieb: "Enzklösterle ist mein Paradies. In zehn Jahren soll hier eine lebendige Gemeinde gewachsen sein und Bestand haben."

Zum Schluss spielte der Musikverein noch einige Stücke. Das Fazit von Moderator Norbert Graf lautete: "auf jeden Fall ist die Kirche im Dorf." Dekan Joachim Botzenhardt gratulierte zu dem bunten, kurzweiligen Abend. Er dankte Pfarrer Kohnle und dessen Frau Magdalene für ihren treuen und menschenfreundlichen Dienst. Zudem äußerte er sich zuversichtlich, dass die Pfarrstelle in Enzklösterle erhalten bleibe und auch im Pfarrplan bis 2030 und womöglich darüber hinaus bestehe. Er komme im Herbst noch mal in die Gemeinde. Pfarrer Kohnle dankte der Gemeinde, dass auch sie ihre Pfarrersleute immer mitgetragen habe. Die Bitte um den Segen beschloss den Abend.