Die 1852 erbaute Kirche diente den erst 1935 zusammengeschlossenen Gemeinden Enzklösterle und Enzthal wie auch den Wildbadern aus Nonnenmiß. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Das 1838 von Simmersfeld gelöste Enzthal wurde 1935 eingemeindet

Enzklösterle/Bad Wildbad. Eine stattliche Gruppe Wanderer des Schwarzwaldvereins Neuweiler hat Enzklösterle erkundet. Dabei die Geschichte des Ortes aufgegriffen.

Das nördliche, namengebende Enzklösterle gehörte bis zum Lappach noch in der ersten Hälfte des Jahres 1826 kommunal zu Wildbad. Diese Aussage ist in mehreren zuverlässigen Quellen zu finden.

In dem durch den an der Historie besonders interessierten Landrat Günter Pfeiffer sowie das Kreisarchiv und ein namhaftes Kuratorium begleiteten Buch, "Der Kreis Calw", heißt es 1979 wörtlich: "In verwaltungsmäßiger Hinsicht gehörte die Markung Enzklösterle von jeher zu Wildbad. Dem Wunsch der Bewohner von Wildbad entsprechend wurde durch Dekret vom 19.10.1825 mit Wirkung vom 1.7.1826 (damals Beginn des Haushaltsjahres) das Gebiet zur selbständigen Gemeinde erhoben."

Diese Aussage deckt sich mit den Angaben der Oberamtsbeschreibung für Neuenbürg von 1860, die auf das Jahr 1807 bezogen erwähnt, dass vom vormaligen Oberamt Wildbad, "St. Wildbad, die Weiler Enzklösterle, Nonnenmiß und mehrere Höfe und Mühlen (welche noch Parcellen der Stadt bilden, dazu noch Spiesfeld, jetzt Parcelle von Calmbach)", zum neu geordneten Oberamt Neuenbürg gekommen seien.

Nonnenmiß ist eine Besonderheit

Das südlich benachbarte Enzthal wurde 1838 zur selbstständigen Gemeinde erhoben. Zuvor gehörte es mit den zugehörigen Höfen und Weilern als weitab gelegener Ortsteil zu Simmersfeld, sodass sich bis zu diesem Zeitpunkt an der Grenze, am Lappach die Oberämter Neuenbürg, Nagold und Calw begegneten. Denn östlich der Enz und nördlich des Lappachs lagen als Teile von Neuweiler die Markungen Aichelberg, Hünerberg und Meistern. Diese wurden 1850 in die ab 1938 in Aichelberg umbenannte Gemeinde Bergorte als selbstständige Kommune ausgegliedert. Das Dorf Enzthal wurde am 1. April 1935 nach Enzklösterle eingemeindet. Aichelberg vereinigte sich mit Beginn des Jahres 1974 wie ein halbes Jahr danach Calmbach im Zuge der Kommunalreform in Baden-Württemberg kurz vor der gesetzlichen Regelung freiwillig mit Wildbad (damals noch ohne Bad vor dem Namen). Seit der Abtrennung Enzklösterles bildet Nonnenmiß eine Besonderheit. Der Dietersbach als Grenze trennt dieses in einen zu Enzklösterle und einen zu Bad Wildbad gehörigen Teil.

Dazu heißt es schon 1860 unter Enzklösterle in der Oberamtsbeschreibung: "Nonnenmiß, ein Weiler, der unterhalb des Mutterorts am Einfluss des Dietersbachs in die Enz liegt, übrigens zum größeren Theil der Gemeinde Wildbad angehört, dagegen ganz nach Enzklösterle eingepfarrt ist."

Die eigentliche Besiedelung von Enzklösterle und Enzthal erfolgte ab dem 18. Jahrhundert. Die älteste Nennung Enzklösterles als Enza geht auf die Gründung eines Klösterleins im Jahr 1145 durch den Ortsadel des Raumes zurück. Dieses ging aber bald unter; ein im 14. Jahrhundert neu gegründetes verschwand im 15. Jahrhundert.

Um 1600 wurde in einem noch vorhandenen Klostergebäude, das nach wechselnden Besitzverhältnissen Herzog Friedrich von Württemberg erwarb, eine Holz- und Floßfaktorei errichtet.

Laut Oberamtsbeschreibung belebte sich der Ort vor allem vom 15. März bis 11. November durch die Langholzflößerei. Zu Langholzversteigerungen kamen vor allem Käufer aus Wildbad, Calmbach, Höfen, Neuenbürg und Pforzheim.