Gabriele Kauß-Brockmann von der STEG informiert in Vöhringen zum Bebauungsplan „Nördlicher Ortskern“. Foto: Stöhr

Vöhringen will im nördlichen Ortskern ein Bebauungskonzept verwirklichen. Tagespflege und Wohnen stehen im Mittelpunkt, aber auch andere Themen bewegen.

Der Bebauungsplan „Nördlicher Ortskern, Abschnitt 2“ war Thema im Vöhringer Gemeinderat. Es ging um die Billigung des Vorentwurfs und den Beschluss über die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit.

Beidem stimmte das Gremium einstimmig zu. Der Gemeinderat hatte den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan (BBP) „Nördlicher Ortskern, Abschnitt 2“ bereits im Dezember 2022 gefasst. Mittlerweile liegt eine Vorentwurfsplanung vor. Somit kann eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen.

Betreutes Wohnen

Bürgermeister Stefan Hammer übergab das Wort an die anwesende Planerin Gabriele Kauß-Brockmann vom beauftragten Planungsbüro „die STEG Stadtentwicklung“ aus Stuttgart.

Bei dem Standort handelt es sich größtenteils um eine innerörtliche Gewerbebrache, die durch Bebauung neu geordnet wird und somit als Maßnahme der Innenentwicklung angesehen werden kann, heißt es in der Begründung. Die Planerin stellte das Konzept vor. Dieses sieht die drei Bereiche „Tagespflege“, „Betreutes Wohnen“ und „Wohnen“ vor. Außerdem sind zwei Grünbereiche geplant, ein öffentlicher und einer für den Verkehr. Es handele sich um ein Verfahren nach Paragraf 13a. „Es ist wichtig, dass wir mit dem Bebauungsplan vorankommen“, auch um ein Signal an potenzielle Investoren zu senden, sagte der Bürgermeister.

Lärmschutz

Als „Win-win-Situation“ für die Beteiligten und als „wichtiges Projekt für den Gesundheitsschutz“ sprach Bürgermeister Hammer angesichts der Einigung mit dem Bauunternehmen Gfrörer aus Empfingen zur Verwirklichung einer Lärmschutzmaßnahme nahe der Autobahn in Wittershausen. Fabian Gauss vom Unternehmen Gauss Ingenieurtechnik zeigte dem Gremium hierzu eine Präsentation. Die Rückmeldungen seien größtenteils unproblematisch gewesen, erklärte Gauss.

Handlungsbedarf habe es in drei Fällen gegeben. So müssen etwa ein Korridor zum Schutz der Haselmaus und Sichtfelder für die Verkehrssicherheit geschaffen werden. Das Thema sei auch für Vöhringen wichtig, allerdings nicht so dringend wie in Wittershausen, sagte Hammer. Der Gemeinderat stimmte dem Beschlussvorschlag zum Bebauungsplan „Lärmschutz Wittershausen“ einstimmig zu.

Radverkehrskonzept

Außerdem befasste sich der Gemeinderat mit dem geplanten Radverkehrskonzept und beauftragte dafür einstimmig die Firma Modus Consult Ulm, die auch schon in Sulz und Oberndorf tätig ist. Die Gemeinde erhält dafür einen Zuwendungsbescheid über 22 365 Euro, wie das Regierungspräsidium Freiburg mitteilte. Für die Gemeinde entstehen überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 2713 Euro, informierte Hauptamtsleiter Max Müller. Die Kosten für das Radverkehrskonzept betragen 44 732 Euro. Im Haushaltsplan sind bereits Mittel in Höhe von 20 000 Euro eingeplant.

Windkraft

Bürgermeister Stefan Hammer gab einen mündlichen Bericht zu möglichen Windkraftstandorten im nördlichen Landkreis Rottweil. Er wollte das Thema im Vorfeld der Bürgerversammlung in der kommenden Woche ansprechen. Ein interkommunales Projekt mit fünf Windenergieanlagen (WEA) sehe mögliche Standorte an der Grenze von Sulz zu Heiligenzimmern und Rosenfeld vor. Auch seien drei bis vier Standorte Richtung Mühlbachtal möglich. Einem Standort in Richtung Tonauturm stehe man kritisch gegenüber. Hier gelte es, ausreichend Abstand zu halten, so Hammer.