Angehörigen der ermordeten Joggerin geben Interview in Bunte. "Unsere Lebensfreude ist komplett weg."

Endingen - Die Eltern der im November 2016 in den Weinbergen bei Endingen ermordeten Joggerin Carolin Gruberkönnen die Tat bis heute nicht verarbeiten. „Unsere Lebensfreude ist komplett weg. Es gibt Tage, da gelingt es uns, die Realität für ein, zwei Stunden zu verdrängen. Andere Male lösen einzelne Worte oder Gedanken wahre Tränenbäche aus“, sagte Vater Rolf Bürkin dem Magazin Bunte (erscheint am Mittwoch, 14. Juni. Man fühle sich „komplett leer“. Er und seine Frau haben das Leben „um zwei Gänge heruntergeschaltet. Wir sind alle in Therapie, das hilft ein bisschen“.

Die 27-jährige Carolin Gruber war am Nachmittag des 6. November 2016 zum Joggen aufgebrochen. Als sie um 18 Uhr noch nicht zurück war, habe sich ihr Ehemann Boris Gedanken gemacht. Auch bei ihren Eltern hatte sich die Frau stundenlang nicht gemeldet. Am zweiten und dritten Tag der Abwesenheit, habe man sich damit auseinandergesetzt, dass Carolin vielleicht nie mehr zurückkehren würde. „Wir waren alle rund um die Uhr zusammen und beteten und hofften auf ein Wunder“, so Monika Bürkin, die Mutter des Opfers. Als am vierten Tag ein Beamter vor der Tür stand und sie sein Gesicht gesehen habe, „wusste ich sofort, was los war. Ein Albtraum war wahr geworden.“

Dass unlängst der mutmaßliche Mörder, ein rumänischer Fernfahrer verhaftet wurde, hilft den beiden nicht viel weiter. „Mal ist es Hass, mal einfach nur Leere. Carolin kommt so oder so nicht mehr zu uns zurück. Aber es ist doch eine Genugtuung zu wissen, dass dieser Mörder hinter Gittern sitzt und dafür bestraft wird, was er Carolin und uns allen angetan hat“, so Rolf Bürkin zu Bunte.