Die Kommunen wollen selbst über den Müll entscheiden. Foto: dpa

Steht das Duale System vor dem Aus. Geht es nach den Kommungen, wollen die Verpackungen und Werstoffe künfitg selber sammeln und verwerten. Umweltminister Untersteller ist schon im Boot.

Stuttgart - Die Südwest-Kommunen wollen Verpackungen und Wertstoffe künftig selbst sammeln und anschließend verwerten. Die Krise der Dualen Systeme in den vergangenen Monaten habe gezeigt, dass es eines neuen Regelwerks bedürfe, damit Wertstoffe in ökologisch anspruchsvoller Art und Weise gesammelt, sortiert und verwertet würden, sagte der Chef des Umweltausschusses des Städtetags, Eckart Würzner (parteilos) am Freitag in Stuttgart. Die Verpackungswirtschaft müsse dabei aber auch weiterhin in der finanziellen Verantwortung für die Entsorgung ihrer Verpackungen bleiben.

Hintergrund der Aussagen ist unter anderem, dass Handel und Industrie in der Vergangenheit deutlich geringere Verpackungsmengen an die Systembetreiber meldeten als tatsächlich in Umlauf kamen. Zuletzt sind nach Branchenangaben jährlich rund 2,1 Millionen Tonnen Verpackungsmüll angefallen. Die vom Handel lizenzierte Menge lag nur noch bei 700.000 Tonnen. In der Bundesregierung wird gerade über ein Wertstoffgesetz nachgedacht.

Die Pläne hatte jüngst Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) zum Anlass genommen, um die alleinige Zuständigkeit für die Kommunen und Landkreise zu fordern. Er will dadurch eine bessere Recycling-Quote erreichen. Die Quote von unter 20 Prozent zeige, dass die Vorgaben in der Verpackungsverordnung zu anspruchslos seien.