Die Grundschüler genießen die Zeit in der Empfinger Kleintierzuchtanlage. Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Fischinger Grundschüler besuchen die Kleintierzuchtanlage in Empfingen

Nachdem die Schüler von der ersten und zweiten Grundschulklasse in Fischingen schon zweimal Besuch im Klassenzimmer von Mitgliedern des Kleintierzuchtvereins Fischingen, samt Kaninchen bekommen haben, stand zum Abschluss für viele der Höhepunkt an.

Empfingen/Sulz. Dieses Mal planten die beiden Lehrerinnen Heidi Hellstern und Sarah Schneider einen ganzen Schulmorgen ein. Zuerst stand nämlich eine gut einstündige Wanderung nach Empfingen auf dem Programm.

Auf den letzten Metern ihrer Wanderung waren die Schüler hell erfreut, als sie Hähne krähen und Gänsegeschnatter hörten, denn dann waren sie am Ziel in der Kleintierzuchtanlage des Kleintierzuchtvereins Empfingen angekommen.

Dort wartete schon der "Zuchtanlagen-Hausmeister" Lothar, wie ihn die Kinder nennen durften. Leider hatte leichter Regen eingesetzt, was aber die Schüler weniger störte, zu sehr freuten sie sich auf die Tiere, die in der Kleinzierzuchtanlage vielfach vorhanden sind.

In einer Parzelle der Zuchtanlage wurde die Aufmerksamkeit der Schüler sofort auf ein kleines Schaf gelenkt, "das konnte ja wohl nicht zu den Kleintieren gehören", waren sie sich sicher. "Aber Kleintierzüchter haben auch ein Herz für größere Tiere", war von Lothar zu erfahren.

"Das kleine damals frischgeborene Lämmchen wurde von der Herde zurückgelassen und wäre den sicheren Tod gestorben, wenn man es nicht entdeckt hätte", lauschten die Kinder gespannt. In der Zuchtanlage sei es dann mit dem Schoppen aufgezogen und heute sehe man ihm nichts mehr an. So laufe es jetzt mit den Hühnern umher, als wäre es eins von ihnen.

In Lothars Parzelle durften die Schüler dann die zahmen Hühner auf den Arm nehmen und streicheln. Über die große Anzahl der schwarz-weiß gestreiften Hühner von 70 Stück, die Lothar im Stall hat, waren die Kinder überrascht. Auf die Frage von Lehrerin Hellstern, wie man den Hahn erkennt, antwortet Samuel blitzschnell "Das Ding mit den Zacken auf dem Kopf ist größer".

Natürlich gab es auch einen Blick in den Hühnerstall, der sauber mit Holzspänen ausgelegt war. In manchen Nestern lagen sogar frisch gelegte Eier. Die vielen Hühnerfedern auf dem Boden im Eck des Stalls wurden von den Kindern gerne als Souvenir mitgenommen. Andere verwandelten sich kurzerhand in einen Indianerhäuptling. Gleich an der Wand in der Nachbarschaft zum Hühnerstall reihen sich die Kaninchenställe aneinander. Natürlich durften die Fellträger, die der Kaninchenrasse "Thüringer" angehören, auch gestreichelt werden.

Woher das Wort Gänsemarsch stammt, demonstrierte Lothar noch zum Schluss. Die rund 20 Gänse folgten dem Züchter schnatternd von einer Parzelle in die nächste. Unterstützend lockte er die Tiere mit einem Eimer Futter.

Zum Abschluss der Exkursion gab es dann noch Brezeln mit Apfelschorle für die Kinder, bevor der nahe liegende Spielplatz den Spieltrieb der Schüler anregte. "In Zeiten, in denen sogar im ländlichen Raum fast keine Kleintiere mehr zu sehen sind, werden solche pädagogischen Unternehmungen immer wichtiger", sind sich sowohl der Kleintierzuchtverein als auch die Schule einig.

Aber auch die Arbeit der Kleintierzuchtvereine nehme immer mehr an Bedeutung zu, schließlich wollten die vielen Zuchtvereine möglichst viele alte Kaninchenrassen erhalten, damit Kinder die Tiere eines Tages nicht nur aus Büchern kennen.