Nach der Taufe stellen sich die Empfinger "Jäger" zu einem Gruppenfoto auf. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Empfinger Kameradschaft "Jäger" feiert seine Taufe im Schützenhaus / Traditioneller Verlauf

Auf den Tag fast genau vor zwei Jahren war die Taufe der Empfinger Kameradschaft Husaren. Das sind die Jahrgänge 1993/94/95. Nun folgte die Taufe der Kameradschaft "Jäger", der Jahrgänge 1997/98/99, im Schützenhaus mit ein paar Überraschungen.

Empfingen. Zum Einen erhielten die jungen Kameradschaftsanwärter von dem Namen gebenden Jahrgang 1968/69 augenzwinkernd Jäger-Fußball-Trikots, um den sportlichen Vergleich mit "Edelweiß" fortzusetzen. Zum Anderen wurde ein Film von der Jäger-Taufe am 27. April 1991 gezeigt, welcher die Jungs schon mal drauf vorbereitete, was in den nächsten Stunden auf sie zukommt. Bei jener Taufe war Karl Gaus der Taufvater und als Laudator sprach Albert Hellstern. Die Beiden waren ebenso wie Klemens Perk als älteste Jägerkameradschaft Jahrgang 1935/36 mit Ehefrauen beim Fest und hatten Bilder und Unterlagen aus dem Kameradschaftsleben dabei. Den Namen Jäger trugen auch schon die Jahrgänge 1914, 1906, 1893-1896 und 1870. Der Kameradschaftsnamen wird traditionell dem älteren Jahrgang in Form von Getränken und Essen abgekauft.

Die jetzige Taufe verlief ganz in dieser Tradition. Nach der Begrüßung folgte sportlicher Wettbewerb zwischen Jägern und Jung-Jägern, mit Tauziehen, Baumstammweitwurf und Wettnageln, unter strenger Aufsicht von Bernd Koch, mit lustigen Kommentaren und anfeuernden Rufen eine kurzweilige Sache. Abends nach dem Essen traten die Täufer würdevollen Schrittes in die Gaststube.

"Ministrant" Andreas Walter verriet den Täuflingen vieles über die Tradition der Jäger-Kameradschaft. Taufvater Thomas Joachim nahm den Täuflingen das Gelöbnis ab mit zahlreichen "Wir geloben"- und "Wir widersagen"-Formulierungen. Die Aspiranten hatten einiges zu geloben, damit sie das Recht bekommen, den Namen Jäger mit Stolz tragen zu dürfen. Die humorvollen Bedingungen werden von den Täuflingen natürlich eingehalten. Danach folgte die Taufe mittels Gießkanne, welche der Taufvater, assistiert von den "Ministranten" Bernd Koch und Stefan Perk, in humorvoller Weise zelebrierte und sich bei Sprösslingen von "Edelweiß"-Vätern besonders bemühte. Zur Bekräftigung des Taufversprechens erklang das Kameradschaftslied "Der Jäger in dem grünen Wald", gemeinsam von allen drei Jäger-Generationen gesungen. Die jungen Jäger zogen sich die bestickten Polo-Shirts an, welche sie von nun an bei allen ihren Zusammenkünften und Festen tragen wollen.

Was es mit der langen Tradition der Empfinger Kameradschaften auf sich hat und welchen Wert sie für das Empfinger Leben und vor allem für die Fasnet hatten, darüber sprach zum Abschluss Werner Baiker und ermunterte die jungen Jäger, dass einige von ihnen als Kostüm-Gruppe am nächsten Fasnetsumzug mitmachen, um an der Verlosung des Fasnetscliquenpreises von 111,11 Euro teilzunehmen. Danach wurde bei gemütlichem Beisammensein die Kameradschaft noch bis tief in die Nacht gepflegt.