Dieser Pinsel-Rauhschopf wächst so stark, dass der Empfinger Holger Dopp ein Loch in das Dach seines Gewächshauses schneiden musste. Foto: Dopp Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Empfinger schneidet ein Loch in das Gewächshausdach, weil Pinsel-Rauhschopf so stark wächst

Mit einer besonders rasant wachsenden Pflanze hat der Empfinger Kakteensamler Holger Dopp zu kämpfen. Er musste schon ein Loch in das Dach des Gewächshauses schneiden, damit die Pflanze weiter wachsen kann.

Emp fingen. Vor sechs Jahren habe letztmalig eine Dasylirion acrotrichum in der Kakteensammlung des Empfingers Holger Dopp geblüht und damals zur Überraschung seines Pflegers einen gewaltigen Blütenstand von nahezu fünf Metern gebildet. Seinerzeit habe in aller Eile sogar ein Loch in das gerade mit neuen Plexiglasscheiben versehene Gewächshausdaches geschnitten werden müssen, weil der Blütenstand pro Tag mit etwa 10 bis 15 Zentimetern Wachstumsgeschwindigkeit atemberaubend rasch in die Höhe gewachsen sei. Im Spätherbst sei der zwischenzeitlich verblühte Rest des Blütenstandes herausgeschnitten und als sichtbare Attraktion für Jedermann  aufgehoben worden. Das Loch im Gewächshausdach sei wieder sorgfältig verschlossen worden.

Die Wachstumsgeschwindigkeit des neuen Blütenstandes dieser Dasylirion-Art sei zur Zeit noch größer. Am Morgen des 29. Mai habe Dopp in das Gewächshausdach eine weitere Öffnung für den aktuellen Blütenstand, der zu diesem Zeitpunkt das Gewächshausdach gerade eben mal von unten berührte, geschnitten. Am 10. Juni habe der Blütenstand über dem Gewächshausdach bereits nahezu drei Meter erreicht. Zusammen mit den 150 Zentimetern unter dem Dach komme man dann bereits auf etwa 4,50 Meter.

Sehenswerte und ungewöhnliche Blütenpracht

We nn dieses Wachstum so weitergeht, dürften in diesem Jahr die fünf Meter Gesamthöhe deutlich überschritten werden, meint Dopp. Und wenn dann die Wachstumsphase des aktuellen  Blütenstandes dieser Dasylirion acrotrichum beendet sei, beginne die eigentliche Blühphase mit kleinen gelblichen bis rötlichen Blüten, die den Blütenstand dicht an dicht besetzen. Laut Dopp eine sehr sehenswerte und vor allem ungewöhnliche Blütenpracht, die je nach Witterungsverlauf wiederum einige Wochen anhalten könne.

Diese gewaltige Rosetten bildende Dasylirion acrotrichum, auch Pinsel-Rauhschopf genannt, ist in den mexikanischen Provinzen San Luis Potosi, Queretaro und Hidalgo beheimatet, dort wachsen sie auf steinigem und felsigem Gelände in etwa 2000 bis 3000 Metern Höhe. Die zahlreichen bis zu 100 Zentimeter langen blausilbrigen Blätter dieser Dasylirion-Art sind äußerst reißfest und zudem ungewöhnlich wehrhaft, denn an den Rändern sitzen beidseitig unzählige nadelige, zur Blattspitze gebogene extrem scharfe hakige Zähnchen, die jeden allzu nahen Kontakt mit der Pflanze äußerst schmerzhaft bestrafen.

Wer die Dasylirion oder auch andere Pflanzen in der Dopp’schen Sammlung besichtigen möchte oder weitere Informationen wünscht, sollte sich zur Terminvereinbarung unter Telefon 07485/1779 direkt mit Dopp in Verbindung setzen.