Christian Nonner möchte in Empfingen Bürgermeister werden. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahl: Der Bürgermeisterkandidat würde für die Empfinger gerne Staatsschulden tilgen

Empfingen. Was ist nur in Empfingens Bürgermeisterkandidat Christian Nonner gefahren? Nach seiner Rechnung hat jeder Bürger der schuldenfreien Gemeinde Empfingen mindestens 45 000 Euro Schulden. Das würde er gerne ändern.

Da hat Christian Nonner wohl etwas verwechselt: Die Empfinger wählen am 15. Oktober nicht ihren Bundeskanzler, sondern einen neuen Bürgermeister. Nonner, der gerne Bürgermeister der schuldenfreien Gemeinde werden möchte, ist jedoch der Meinung, dass seine Kompetenzen weit über Empfingen hinaus reichen. In einem Statement an unsere Zeitung schreibt er: "Entschuldung der Gemeinde betrifft nicht nur die Schuldenlast der Gemeinde, dazu kommen noch andere Schulden, die jeder Einzelne tragen muss, mit denen aber keiner rechnet." Nach seiner Berechnung hafte jeder Empfinger persönlich für rund 12 000 Euro Schulden des Landes und für 33 000 Euro Schulden des Bundes. Dazu kämen noch Bürgschaften, die die Bundesregierung Griechenland und anderen gegeben habe.

Er schreibt: "Laut der Meinung der europäischen Finanzminister wird mit einem Ausfall von etwa 1000 Milliarden Euro gerechnet, wer haftet? Jeder Einzelne. Jetzt kommen noch die Schulden der Europäischen Zentralbank (EZB) dazu, die seit diesem Jahr mehr Schulden gemacht hat in ihrer kurzen Geschichte wie die US-Zentralbank in fast 100 Jahren."

Zuvor hatte Nonner gesagt, er wolle Empfingen schuldenfrei machen. Dass die Gemeinde schuldenfrei ist, scheint er mittlerweile bemerkt zu haben. Daher schreibt er seine Rechnung jetzt um: "Empfingen 0 Euro, Land circa 12 000 Euro, Bund circa 33 000 Euro plus ?". Sein Fazit: "Jeder Empfinger hat nun mindestens 45 000 Euro Schulden, und die will und werde ich entschulden, wenn alle Empfinger es wollen."

Für weitere Nachfragen zu seinen Berechnungen war Nonner bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.